Kunst: Malen und Plastizieren
Malen:
Lasst eure Kinder in dieser Zeit viel malen! Kauft ihnen gute Buntstifte, z.B. die dicken Buntstifte auch in jedem Grundschulalter, weil man mit ihnen flächiger malen kann. Oder mit den Wachsmalkreiden und Wachsmalblöckchen von Stockmar, das lieben die Kinder im Vorschulalter und mind. bis zur 2. Klasse (s. www.waldowverlag.de).
Besonders das Malen mit Aquarellfarben (Wasserfarben) tut der Seele so gut.
Wenn eure Kinder gern mit Wasserfarben malen und Spaß am Farben mischen haben, könnt ihr ihnen jetzt etwas Gutes tun, wenn ihr ihnen die Aquarellfarben von Stockmar kauft. Ich empfehle das Grundsortiment: Das sind 6 Farben in Fläschchen: zwei verschiedene Gelb, zwei verschiedene Rot und zwei verschiedene Blau, mit denen man alle anderen Farben selbst mischen kann. Um Orange zu mischen nimmt man z.B. das Zinnoberrot, um Lila zu mischen das Karminrot. Ich selbst mische mit Leidenschaft, und während die anderen Teilnehmer meines Malkurses schon mit den vorgegebenen Farben aus ihrem Aquarellkasten ihr halbes Bild fertig gemalt haben, bin ich oft immer noch beim Mischen mit den Farben aus meinen Fläschchen.
Im www.waldowverlag.de findet ihr unter „Schulbedarf – Aquarellmalerei“ das „Grundsortiment“ von Stockmar, das zwar nicht billig, aber sehr ergiebig ist, da man die Farben jedes Mal verdünnt. Dann noch von dort den Aquarellpinsel, den Aquarell-Skizzenblock (wunderbares Papier) und eine Mischpalette und das Malglück ist perfekt. Man trennt die Blätter heraus und klebt sie am besten mit Malerkrepp auf ein Malbrett für Aquarellmalerei. Diese hochwertige
Grundausstattung ist eine Investition für die Seele und hält (fast) ewig. Wenn man möchte, kann man das Blatt vor dem Malen auf der Vorder- und Rückseite mit einem feuchten Schwamm leicht(!) wässern, dann verlaufen die Farben sehr schön (nicht vergessen, vor dem Malen die entstandenen Luftblasen mit dem Schwamm auszustreichen). Dies nennt man Nass-in-Nass-Technik.
Der Farbeindruck unter www.stockmar.de weckt die Lust zum Malen. Ein hübsches Büchlein mit Anregungen ist „Mit Kindern malen“ von Freya Jaffke aus dem Verlag Freies Geistesleben.
Plastizieren:
„Man sollte immer ein Stück Ton auf dem Tisch liegen haben“, sagte einmal eine Kunsttherapeutin auf einem anthroposophischen Seminar, an dem ich teilnahm. Ich höre immer wieder von Kindern und Jugendlichen, denen es in dieser Zeit überhaupt nicht gut geht. Manche haben sogar schon eine Art posttraumatischer Symptome wie Zitter- oder Schreianfälle oder Schlafstörungen entwickelt.
Plastizieren – also das gestalterische Arbeiten mit Ton – kann in besonderer Weise helfen, wieder in die Welt ein-greifen und gestalterisch tätig werden zu können und sich gleichzeitig aus-zu-drücken. Diese drei Verben sind im konkreten und übertragenen Sinn zu verstehen. Durch Plastizieren können wir den Eindruck überwinden, ohn-mächtig zu sein und keinen Gestaltungsspielraum mehr zu haben. Es wirkt integrierend auf Körper, Geist und Seele und führt uns zu unserem Mensch-sein zurück. Eine Plastizierarbeit halte ich in diesen Zeiten für wertvoller als jedes Arbeitsblatt!
Besonders eignet sich für derartige Plastizier-Arbeiten weißer Ton, wie er auch in den meisten Waldorfschulen verwendet wird. Man kann über einen längeren Zeitraum an einem Stück arbeiten (es muss nur bei Pausen luftdicht z.B. in eine Plastiktüte verpackt werden) und der Ton muss nicht gebrannt werden – wenn das Stück fertig ist, lassen wir es einfach trocknen.
Diesen Ton kann man bei Keramik-Kraft bestellen (www.keramik-kraft.com) (oder mit der dortigen Suchfunktion „213 weiß“). Es gibt nur 10kg-Blöcke, die aber nur 10,99 € kosten, hinzu kommen Versandkosten von ca 7 € – es ist also ein sehr erschwingliches Hobby. Man kann den Ton dort auch telefonisch bestellen.
Wenn wir mit einer Plastizier-Arbeit beginnen wollen, nehmen wir uns ein schön großes Stück Ton (lieber mehr als zuwenig), das wir erst einmal ordentlich
weichkneten. Den restlichen Ton müssen wir unbedingt in einen luftdicht verschlossenen Eimer oder eine große Tüte packen!
Die Eltern sollten am Anfang mitmachen. Es ist gut, ein Ziel vorzugeben, vorzugsweise ein einfaches Tier wie z.B. einen Vogel oder eine Ente. Wir kneten erst eine Kugel, machen daraus ein Ei und ziehen dann die Extremitäten heraus. Der Anspruch sollte dabei nicht zu hoch sein. Es ist auch schön, nach einer Weile die Arbeit einmal zu verlassen, zurückzutreten und das Ergebnis aus der Ferne zu betrachten. Oft sieht man dann das Erreichte mit ganz anderen Augen.
Sollte der Ton mal zu trocken sein, kann man ihn mit etwas Wasser ansprühen oder in ein feuchtes Tuch einschlagen.
Auf einer glatten Unterfläche klebt das Stück leicht fest. Günstig ist daher, auf einer Pressspanplatte oder einem alten feuchten Tuch zu arbeiten.
Ideen zur Vorgehensweise geben die Videos von Uta Gese im Internet.
Ich wünsche euch und euren Kindern und Jugendlichen viel Freude beim plastischen Gestalten!