📚📖 📙📝🧶

Was mache ich, wenn Jugendamt oder Schule sehen möchte, was mein Kind/Jugendlicher in den vergangenen Monaten zuhause gearbeitet hat?

⛱Wer sowieso immer wieder mit den Materialien arbeitet, die ich auf dieser Website vorschlage, kann sich zurücklehnen und sie bei Bedarf einfach vorzeigen: „Wir haben den Lehrplan in Deutsch und Mathe für dieses Schuljahr ‚abgearbeitet'“. Wenn das Kind bzw. der Jugendliche außerdem immer wieder Texte in ein schönes Heft geschrieben oder dort immer wieder einmal eine Grafik oder eine Übersicht o.Ä. angefertigt hat, kann man diese Hefte vorzeigen.

⛱„Außerdem hat mein Sohn/meine Tochter dies und jenes in Englisch mit diesem oder jenem Lehrbuch und für die Grundschule im Sachunterricht (z.B. mit dem Buch Pusteblume oder dem Experimentebuch) und ab der 5. Klasse in Geschichte, Erdkunde, Bio und/oder Physik gemacht (z.B. mit dem entsprechenden Buch aus dem Stark-Verlag in höheren Klassen).”

Man muss dazu nicht im Lehrplan des eigenen Bundeslandes lesen – das ist viel zu kompliziert und die von mir vorgeschlagenen Bücher decken den Lehrplan ab. Um die Themen des Schuljahres für diese Nebenfächer zu erfassen, kann man vielleicht auch das Inhaltsverzeichnis des jeweiligen Schulbuchs einmal durchsehen und einiges dann auf eigene, ansprechendere Weise in den Alltag miteinfließen lassen. Bei diesen Nebenfächern wäre ich aber recht gelassen, denn die Schüler, die in die Schule gehen, vergessen doch auch vieles schnell wieder („Bulimielernen“).

👩‍🌾👩‍🍳👩‍🎨Für die handwerklichen, künstlerischen und sonstigen Nebenfächer kann man Fotos vorzeigen oder Werke mitbringen: eine selbst gestrickte Mütze, ein selbst gewerktes Vogelhäuschen, ein schönes Bild oder ein anderes Kunstwerk, oder – wie es eine Mutter z.B. macht – selbst gemachten Löwenzahnhonig.

Ich persönlich würde sogar noch schnell eine Liste mit den Titeln der Lieder anfertigen, die wir im vergangenen Jahr zusammen gesungen haben, denn das wird niemand erwarten und sicher den ein oder anderen überraschen.
Eltern haben nämlich oft MEHR gemacht als die Schule.😎

Eine Mutter erzählt:

„Uns hat man anfänglich auch mit dem Jugendamt gedroht (NRW).
Ich hab dann gedacht: Ruf doch einfach mal beim Jugendamt an
Meine Anwältin hatte gesagt: Das Jugendamt handelt nur dann, wenn Kinder vernachlässigt oder misshandelt werden.

Die für uns zuständige Frau vom Jugendamt war recht nett und hat sich dann richtig aufgeregt: Sie habe genügend ‚echte Fälle‘ auf dem Tisch und würde sich nicht in die Streitigkeiten der Schule hineinziehen lassen. Es müsse schon mehr passieren, als dass ein Kind nur nicht in die Schule geht.

Und selbst wenn das Jugendamt kommt, holen die nicht sofort die Kinder ab. Wenn du beweisen kannst, dass du deiner Schulpflicht nachkommst, indem deine Kinder weiter lernen, die Kinder nicht verhaltensauffällig sind und sagen, du würdest sie nötigen daheim zu bleiben, passiert auch erst mal nichts.

Meine Anwältin empfiehlt mir:
🔸Alles, was die Kinder erarbeiten, in einen Ordner packen als Lernnachweis.

🔸Bilder von Ausflügen, Bastelaktionen, Gruppenaktivitäten in ein schönes Bilderbuch kleben (am besten zusammen mit den Kindern – kann man gleich im Homeschoolingalltag mit einfließen lassen – als Tagebuch und zur Erinnerung). Dient aber auch als ‚Beweis‘, dass man alles möglich macht, um die Kinder nicht sozial auszugrenzen

🔸Gesprächsprotokolle schreiben
Ich notiere mir nach Elternsprechtagen immer, was die Lehrerin mir mitgeteilt hat. Das war am Ende des Schuljahres praktisch, weil mein Kind schlechter bewertet werden sollte, ‚weil man es ja nicht benoten kann‘ – doch als ich dann das Gesprächsprotokoll ins Spiel brachte, war das kein Thema mehr 😅

🔸Ich schreib mir alle Versäumnisse der Schule auf. Als Beispiel: Unsere Schule hatte über den Winter nur 40 Lizenzen für Moodle. Distanzunterricht wurde für 30 Minuten an zwei Tagen erteilt (wenn man denn dann rein kam) 🤪
Das hat nichts mit Unterricht zu tun.

Wenn also mal alles blöd läuft und die Schule will einen mal wieder pieksen, kann man diese Joker aus der Tasche ziehen.“

Wer meinem Telegram-Kanal eine Zeitlang folgt, macht das alles sowieso und hat bei Bedarf alles parat!😊

Nach welchen Kriterien können wir ein Buch oder ein Heft als „geeignet“ oder „weniger geeignet bzw. ungeeignet“ für das Homeschooling beurteilen?

Ein gutes Buch oder Material ist pädagogisch und didaktisch wertvoll.

Didaktisch wertvoll heißt, dass der Lernstoff gut aufbereitet ist, sodass man gut damit lernen kann. Es geht also um die Frage: „Wie wird der Lernstoff vermittelt?“

Ob ein Material didaktisch wertvoll ist, ist leicht zu erkennen, darum beginne ich damit.

Kriterien für ein didaktisch wertvolles Buch bzw. Material:

Zu Beginn eines jeden Kapitels bzw. einer jeden Einheit brauchen wir einen Erklärungsteil: Die Regel muss erklärt werden. Diese Erklärung muss klar und gut verständlich sein. Ausnahmen werden genannt.

  • Die darauffolgenden Übungen passen zur Erklärung.
  • Es sind ausreichend Übungen, um die Regel verstehen zu können.
  • Unterschiedliche Übungen, die verschiedene Aspekte verdeutlichen bzw. ein-üben, sind klar voneinander abgegrenzt.
  • Die ersten Übungen sind leichter, dann werden sie evtl. schwerer. Es bleibt aber im Rahmen der erklärten Regel.

Kriterien für ein pädagogisch wertvolles Buch bzw. Material:

Pädagogisch wertvoll ist ein Material oder ein Buch (auch eine Geschichte), wenn es für die Erziehung meines Kindes förderlich ist.
Man könnte also fragen: „Was wird da vermittelt?“ Dazu lohnt es sich, neben dem, was vordergründig vermittelt wird, auch das anzusehen, was hintergründig, also nebenbei vermittelt wird. Heute können wir das manchmal ganz leicht erkennen: Wird vermittelt, dass andere Menschen eine Gefahr darstellen und dass es normal ist, dass alle Menschen Masken tragen, dass man sich oft die Hände wäscht oder dass Kinder ihre Großeltern nur von Ferne grüßen? Wird vermittelt, dass es super ist, gechippt zu sein? Und ähnliches.

Materialien, die seit Frühjahr 2020 herausgekommen sind, sollten wir daher mit besonderem Augenmerk begutachten. Aber auch Bücher, die vor dieser Zeit herausgekommen sind, können wir mit folgenden Überlegungen beurteilen.

Ein Material oder ein Buch (auch eine Geschichte) ist immer dann pädagogisch wertvoll, wenn die Personen, die darin vorkommen, menschlich dargestellt werden. Das ist nicht so einfach zu beschreiben, aber in der Auswahl geeigneter Materialien, Lesebücher und Kinderbücher konnte ich immer schnell beurteilen, ob mich die Personen und ihre Darstellung vom Gefühl her ansprachen oder nicht.
Vielleicht hilft uns die heutige Zeit, in der vieles sehr klar und offenbar wird, das selbst besser zu spüren.

In geeigneten Büchern (und damit meine ich Lernmaterialien ebenso wie Kinderbücher) sprechen die Menschen und die Situationen, die sie erleben, das Herz an. Wir fühlen und fiebern mit den Menschen mit: Sie sind froh, sie leiden, sie sind traurig, sie erleben Schwierigkeiten und haben Angst, sie sind erleichtert…
Denken wir an Bücher wie „Heidi“ oder „Die kleine Hexe“. In ganz besonderer Weise gilt das für Märchen, wenn sie in ihrer ursprünglichen Sprache erzählt werden.

Autoren wie Irina Korschunow, Willi Fährmann, Erich Kästner, Otfried Preußler, Astrid Lindgren, Michael Ende, Christine Nöstlinger, Ursula Wölfel oder Cornelia Funke erzählen auf diese Weise. Wer ein gutes Kinderbuch zum Vorlesen sucht, kann jedes Buch von diesen Autoren auswählen! Wer erinnert sich nicht an „Die kleine Hexe“, „Pippi Langstrumpf“, „Der Räuber Hotzenplotz“, „Momo“, „Emil und die Detektive“ und andere!

Interessanterweise sind das oft ältere Bücher und Autoren.

In den vergangenen Jahren gibt es immer mehr Bücher mit Geschichten speziell für Erstleser. Oft sind diese nur didaktisch wertvoll: Einfache Texte mit großer Schrift zu Themen aus der Kinderwelt. Doch beim Lesen werden wir wenig berührt.

Oft muss das Gefühl extra ausgedrückt werden: „Tino ist traurig.“ – Irina Korschunow hätte wohl geschrieben: „Tino senkte den Kopf.“ Oder: „Nele ist wütend.“ anstatt: „Nele ballt die Hände in ihrer Hosentasche.“

Oft sind diese Texte auch moralisierend: „Man soll nicht…“, „Man darf nicht…“
In guten Geschichten siegt am Ende das Gute, der Held, mit dem der Leser mitgefiebert hat. Niemand muss ausdrücklich sagen, was gut und was schlecht ist und uns etwas „erklären“. Wir spüren das selbst. Und das ist genau das, was wir in unserer heutigen Zeit brauchen: Ein eigenes Gespür für das, was um uns herum geschieht.

Die Kräfte, die gegenwärtig in unserer Gesellschaft wirksam sind, wollen aber genau das verhindern. Man will uns permanent eintrichtern, was gut und was schlecht ist. Wir sollen nicht mehr selbst denken und wir sollen keinesfalls auf unser eigenes Gefühl hören. Doch genau darin liegt unsere Kraft und deshalb sollten wir genau das jetzt bei unseren Kindern fördern. In einem anderen Beitrag schlage ich deshalb Kinderbücher vor, die ich in dieser Zeit für besonders geeignet halte und die wir unseren Kindern in dieser Zeit vorlesen können.

Zunächst möchte ich aber noch auf die Lernmaterialien eingehen.

Ein pädagogisch wertvolles Lernmaterial entspricht den oben erläuterten Kriterien.

Ein pädagogisch wertvolles Lernmaterial braucht auch keine Belohnungssticker oder ähnliches. Es ist so aufgebaut, dass das Kind bzw. der Jugendliche gern damit arbeitet und innerlich motiviert wird.

Manche Übungshefte sind sehr bunt und aufreizend gestaltet. Das ist aber überhaupt nicht nötig und lenkt oft ab.

Aufgrund dieser Überlegungen empfehle ich einige Verlage besonders:

für die Grundschule:

hauschka-Verlag:
Dabei geht es nicht um die auf der Startseite ihrer Homepage genannten Rätselblöcke oder Hefte mit Tests bzw. Übungen zum Übertritt ans Gymnasium o.ä., sondern um die Hefte, die die einzelnen Lerninhalte der entsprechenden Jahrgangsstufe systematisch erarbeiten und die ich auf meiner Homepage zusammengestellt habe.
Der Erklärungsteil in diesen Heften ist übersichtlich und klar formuliert. Die recht knapp gehaltene Anzahl an Übungen kann zu eigenen Ideen anregen.

Jandorf-Verlag:
pädagogisch und didaktisch wertvoll, lenkt durch homogene, zurückhaltende Aufmachung wenig ab. Die häufigen Reihenübungen können vielleicht schwächere und weniger fleißige Kinder zunächst abschrecken, dafür bieten sie reichlich Übungsmaterial.

Stark-Verlag: Im Stark-Verlag heißen die Bücher, die für uns interessant sind, „Trainingsbücher“.

Daneben gibt es noch zahlreiche andere gute Hefte von anderen Verlagen und ich konnte nicht alles sichten. Ich möchte hier einfach eine Empfehlung für Eltern abgeben, die nicht selbst lange suchen möchten. Manche Bücher und Hefte, mit denen ich selbst sehr gute Erfahrungen gemacht habe, sind leider vergriffen und werden nicht neu aufgelegt. Immer wieder spreche ich mit Verlagen und bitte sie, diese Materialien neu aufzulegen bzw. neue Hefte und Bücher herauszugeben, die den hier aufgeführten Kriterien entsprechen.

für die Mittel- und Oberstufe:

Hier empfehle ich uneingeschränkt die weißen Bücher („Trainingsbücher“) aus dem Stark-Verlag.

Damit ist man in jedem Fall „auf der sicheren Seite“. Die Bücher sind systematisch aufgebaut und behandeln die Themen umfassend. Mein Mann und ich haben in allen Fächern gern mit diesen Büchern gearbeitet; nur in Sprachen, Geschichte und Biologie haben wir oft andere Bücher mit mehr Bildern genommen.

Unter stark-verlag.de einfach „Schüler“ eingeben, dann Bundesland, Fach, Schulart und Klasse auswählen und dann das oder die weißen „Trainingsbücher“ nehmen.
Dort findet man auch die Trainingsbücher für die Nebenfächer:

https://www.stark-verlag.de/mittlere-schulformen/lernziele-themen/produktreihen/training

Die Bücher für Deutsch und Mathematik habe ich auf dieser Homepage für das Bundesland Bayern aufgelistet – jeder kann dies auf sein eigenes Bundesland übertragen.
Manche Trainingsbücher sind Schulart-übergreifend. Das finde ich sehr schön.
Manche Bücher umfassen mehrere Jahrgänge (z.B. Mathe Bruchrechnen 5.-7. Klasse).
Ich empfehle, mit den weißen Büchern zu beginnen, die nur eine Klassenstufe umfassen (z.B. Mathe Gymnasium 6. Klasse). Oft ist das nicht das erste Buch auf der Homepage und man muss ein wenig suchen. Manchmal findet man sie auch erst auf der zweiten Seite! Mathe 7. Klasse Gymnasium wird gerade neu aufgelegt und kommt erst im Februar heraus; vielleicht findet man die alte Auflage irgendwo noch, zur Not gebraucht.

Wer das Buch der entsprechenden Jahrgangsstufe durchgearbeitet hat, kann dann mit den jahrgangsübergreifenden Büchern beginnen.

Ein Buch möchte ich besonders hervorheben: Deutsch Grammatik und Stil 5./6. Klasse: ein exzellentes Buch.
In Deutsch Grammatik und Stil 7./8. Klasse haben mir die Begleittexte dann nicht mehr so gut gefallen (allerdings habe ich darin erstmals selbst den deutschen Konjunktiv sehr gut verstanden).

Bücher (Stark-Verlag), die Eltern Überblickswissen bieten:

Neben Trainings- und Prüfungsvorbereitungsbüchern gibt es noch die bunten Bücher „Auf einen Blick“, die Schaubilder und Grafiken anbieten. Diese eignen sich für ältere Schüler und Eltern, um einzelne Bereiche anschaulich darzustellen.

Dasselbe gilt für die blauen Kompakt-Bücher, die Grundwissen für Eltern bieten.

Bücher, die auf Tests vorbereiten:

Bei allen Verlagen interessieren uns für das Homeschooling die zahlreichen Hefte/Bücher mit Tests oder Übungen zum Übertritt ans Gymnasium zunächst nicht! Diese sind beim Stark-Verlag rot. Vor Jahrgangs- und Abschlussprüfungen sind diese aber sehr hilfreich, weil sie Modellprüfungen bieten.

Die Bücher aus dem Stark-Verlag mit dem Titel „Vera-8“ bereiten auf Jahrgangstests in den 8. Klassen vor und erarbeiten ebenso nicht den Stoff der entsprechenden Klasse.

Lektüren im Fach Deutsch:

Im Lehrplan werden für jede Jahrgangsstufe mögliche Lektüren vorgeschlagen: Werke von Schriftstellern und Dichtern aller Jahrhunderte und auch moderne Romane. Jeder Lehrer kann daraus etwas auswählen, sei es aus persönlichem Interesse, sei es, weil er diese Lektüre für diese Klasse für geeignet hält.

Im Stark-Verlag sind die Lektüren grün. Davon können auch wir uns etwas aussuchen und gemeinsam mit unserem Jugendlichen lesen. Wir können auch nur den Titel auf der Website des Stark-Verlags entnehmen und das Buch dann bei dem billigeren Reclam-Verlag kaufen, der auch sehr gute Interpretationshilfen dazu anbietet.

Einzelne Beiträge aus meinem Telegramkanal:

15.8.21

Arbeit in altersgemischten Lerngruppen:

Früher bestand eine Schulklasse auf dem Land oft aus Kindern von der 1. bis zur 6. Klasse. Wie hat ein Lehrer eine derartig heterogene Gruppe unterrichtet? Er fasste sie zu Gruppen zusammen und erklärte einer Gruppe etwas, dann beschäftigten sich diese Schüler selbst und der Lehrer ging zur nächsten Gruppe. Manches geschah auch gemeinsam: Singen, Sport, Kunst und anderes.

Die Materialien, die ich auf meiner Website www.homeschooling-wagen.org v.a. für Deutsch und Mathe vorschlage, eignen sich auch besonders für die Arbeit in Lerngruppen:
🔹Man muss den Erklärteil nur vorlesen. Der Lernbegleiter braucht kein Vorwissen und keine Vorbereitungszeit.
🔹Die Materialien decken den Lernstoff der entsprechenden Klasse für Deutsch, Mathe und in der Grundschule auch Sachkunde ab.
🔹Die Materialien dienen bei Nachfragen von Behörden durch den auszufüllenden Übungsteil auch als Dokumentation: Das hat dieses Kind gelernt.

8.9.21

👫👭Protokoll einer Besprechung zur Gründung einer Lerngruppe👭👬

Konkretes:
🥨Die Lerngruppe wird jeweils dienstags und donnerstags von 9-12:30 Uhr stattfinden
🥨Es gibt zwei nebeneinander liegende Privaträume mit Tischen und Stühlen; Toiletten und Abwaschmöglichkeiten sind vorhanden; Spielplatz ist in der Nähe.
🥨Die Lerngruppe startet voraussichtlich mit 9 Kindern im Alter von 6-12 Jahren; diese Kinder sind vorerst die Kerngruppe
🥨Fast alle Eltern dieser Kinder können sich aktiv miteinbringen, sodass für ausreichend Betreuung gesorgt ist
Ablauf:
🥨Es soll ein Lern- und gleichzeitig ein Begegnungsort mit Spaß und Freude sein, daher wird es eine Zeit des konzentrierten Arbeitens (ca 90min) an mitgebrachten Aufträgen aus der Schule und/oder bei Bedarf mit Materialien von meiner Website www.homeschooling-wagen.org geben (die diesem Kind persönlich gehören)
🥨 Dazu werden die Kinder an drei getrennten Tischen sitzen: jeweils die 1. und 2.-Klässler, die 3. und 4.-Klässler und die 5. und 6.-Klässler zusammen
🥨Bei Bedarf wird dazu eine ältere Schülerin oder Studentin zur Unterstützung für 12-13€ pro Stunde eingestellt
🥨Anschließend wird es eine Zeit mit Projekten oder freiem Spiel mit Gesellschaftsspielen oder bei schönem Wetter Fußball und Spielen auf dem Spielplatz geben
🥨Musik und Singen wird aufgrund der Ressourcen einen besonderen Platz in dieser speziellen Lerngruppe einnehmen
Kreis/Gemeinschaft:
🥨Am Ende (oder evtl. auch am Anfang) wird es einen Kreis mit Singen, Gruppenspielen, Geburtstagsfeier, Gespräch, Getränk und Imbiss… geben (evtl. ca. 30 min); bei schönem Wetter gehen die Kinder gemeinsam nach draußen
Kosten:
🥨Da die meisten Eltern sich miteinbringen können (dazu wird dann ein Plan erstellt, damit alle Tage „versorgt“ sind) und erst mal kein Personal eingestellt werden muss, wurde für den Anfang ein Beitrag von 10€ pro Kind und Tag vereinbart: 5€ für die Raummiete und 5€ für Sonstiges (Imbiss, Anschaffungen, später evtl. eine Studentin)
🥨Getränke (jeweils eine Saftschorle ohne Wahlmöglichkeit) und der Imbiss (Äpfel, Kekse, Kuchen o.ä.) wird entweder jeweils von einem anderen Elternteil mitgebracht oder zentral gekauft
Material:
🥨Ein Regal soll besorgt werden, in dem zur Verfügung gestellte Gesellschaftsspiele, Stifte, Papiere, Bastelmaterialien, ebenso wie Plastikbecher und Plastikkannen, Schüssel und Putzlappen u.ä. gelagert werden können
Erziehungsstil:
🥨Ein gemeinsamer Erziehungsstil (autoritativ versus anti-autoritär/laisser-faire) der beteiligten Eltern wird sich herausbilden; es besteht Einigkeit über „entspanntes Lernen“ und die Bedeutung der Neugier – die Lerngruppe hat nicht den Anspruch, Kinder evtl. auf einem Gymnasium zu halten; die Kinder sollen sich wohlfühlen und in einer Haltung der gegenseitigen Wertschätzung Erwachsene möglichst als „geliebte Autorität“ (Rudolf Steiner) erleben
Führung:
🥨Es gibt eine „Führungskraft“ (in diesem Fall ein Musiklehrer), der das Ganze in der Hand hat und koordiniert, ohne aber immer anwesend sein zu müssen
Start:
🥨Die Lerngruppe startet am Dienstag, den 21. September um 9 Uhr.

weitere Interessierte:
Weitere Interessierte können gern verbindlich dazukommen – „schnuppern“ ist in der Anfangsphase nicht erwünscht, da die Gruppe zusammenwachsen soll.

Am ersten Tag soll mit den Kindern ein gemeinsamer Gesprächskreis mit Vorstellungsrunde gemacht werden, wo sie auch nach ihren Wünschen und Vorstellungen befragt werden.

Einstweilen werden die Eltern die Ergebnisse des Treffens mit nach Hause tragen und sehen, was ihre Kinder dazu sagen.
🌱🌱🌱Der Samen ist gesät. 🌱🌱🌱

Das Treffen hat fast vier Stunden gedauert.
Von den zahlreichen interessierten Eltern legte sich nur ein recht geringer Teil von vornherein verbindlich auf die Lerngruppe fest. Dies wurde gleich zu Beginn abgefragt, sodass nur diese über Tag, Länge und Ablauf bestimmten. Diejenigen, deren Kinder sicher dabei sind, bestimmen das Setting. Andere können dann – nach Rücksprache – dazukommen.

27.8.21

🍀Salutogenese – Entstehung und Erhaltung von Gesundheit🍀

Wer meinem Kanal schon länger folgt und/oder den ersten Teil meines Augsburger Vortrags gehört hat, weiß, dass ich in dieser Zeit besonderen Wert auf die Stärkung der Resilienz unserer Kinder lege.

Auch eine Lerngruppe – die vielleicht irgendwann in eine Ergänzungsschule münden kann – kann und sollte salutogenetische Aspekte enthalten und vielleicht ganz oder teilweise unter diesen gestaltet werden.

👭👬👫Schule der Salutogenese👫👬👫

„Kommst du nicht mehr in unsere Schule?“

  • „Nö, ich gehe jetzt in die SGS.“
  • „SGS, was ist denn das?“
  • „Na: Salutogeneseschule!😀“
  • „Was soll´n das sein?“
  • „Na: Schule der Gesundheit! In unserer alten Schule wird man ja ganz krank! Und ich möchte gern gesund bleiben.“

Gesund bleiben an Körper, Geist und Seele.

Wie man das in einer Lerngruppe gestalten bzw. einflechten kann – auch darum wird es heute Abend beim Online-Meeting gehen.

Wenn wir viele sind und JETZT aktiv werden und Alternativen aufbauen, schützen wir unsere Kinder und die Kinder aus anderen Familien.

Vergesst die armen Familien nicht! Ich spreche viel mit Menschen aus sozialen Brennpunkten und mit Ausländern – diese sind fast alle kritisch, trauen sich aber nicht, sich zu wehren.

Wer gibt diesen Menschen eine Stimme, wenn nicht wir?
Laden wir sie in unsere Lerngruppen mit ein! 🌻

24.8.21

„Meine 14-jährige Tochter möchte unbedingt in die Schule gehen und dort ihre Freunde treffen“,
„Mein 13-jähriger Sohn möchte zur Schule gehen, weil er seine Freunde nicht verlieren möchte“

  • diese Sätze höre ich gerade immer wieder.🌱

Die Eltern sind dann ratlos und viele auch verzweifelt. Wird mein Kind dem Impfdruck in der Schule im Herbst widerstehen können?

🌼Zugehörigkeit🌼

Bei einem derartigen Gespräch ist ein „Ja, aber…“ der Eltern oft kontraproduktiv. Der/die Jugendliche möchte einfach nur verstanden werden! Marshall Rosenbergs Ansatz der Gewaltfreien Kommunikation kann uns helfen: Jeder erfüllt sich nur seine Bedürfnisse. Die Jugendlichen brauchen Zugehörigkeit, Gemeinschaft, Verbundenheit, Nähe, Zusammensein.

Wir könnten fragen: „Ist dir Zugehörigkeit wichtig?“ –
„Ja!“ kommt dann oft als erleichterte Antwort. 😃
Wie schön ist es, wenn der andere mein Bedürfnis erkennt und ausspricht! Und wenn er mir zu verstehen gibt: Bedürfnisse sind etwas Wunderschönes. Bedürfnisse sind ein Zeichen von Lebendigkeit – Computer und Maschinen können keine Bedürfnisse hervorbringen.

Ich würde das Gespräch an dieser Stelle beenden. Zugehörigkeit. Wie wichtig ist Zugehörigkeit! Wie wichtig ist auch mir oft Zugehörigkeit! Das ausgesprochene Bedürfnis kann noch ein wenig im Raum nachschwingen. Durch das Verständnis der Eltern entsteht Verbindung.

Und dann können wir Eltern im Hintergrund erfinderisch werden. In den Bundesländern, in denen noch Ferien sind, haben wir noch ein wenig Schonfrist. Ohne das zu thematisieren können wir überlegen: Wie können wir unserem Sohn bzw. unserer Tochter zu einer neuen Zugehörigkeit verhelfen?
Können wir vielleicht etwas einfädeln?😎

🔸Wir könnten einen Tag am See verbringen und dort „zufällig“ eine Familie treffen, die auch einen oder zwei Söhne oder Töchter in diesem Alter hat und mit der wir uns eine Lerngruppe vorstellen könnten. Nach einigen gemeinsamen Aktivitäten könnte man dann das Gespräch darauf bringen.😉

🔸Wir könnten uns mit anderen betroffenen Eltern „zufällig“ an einer Eisdiele treffen

🔸Wir könnten „Freunde“ zu uns nach Hause zum Grillen einladen (oder uns von diesen einladen lassen), deren Sohn/Tochter nicht in die Schule gehen will und der/die ganz natürlich darüber spricht. „Was, du gehst noch zur Schule? Ich bin Freilerner.“

🔸Wir könnten …

Wenn wir nicht kreativ, erfinderisch und aktiv werden, wird wahrscheinlich nichts geschehen.
Corona ist eine Entwicklungsaufgabe. Und eine Mutprobe. Für jeden von uns.
Probieren wir Dinge aus! Mehr als schiefgehen kann es nicht.

Zugehörigkeit. Wie schön ist es, dazuzugehören.
Freunde zu haben.

7.7.21

🔸Manchen gelingt eine Lerngruppe oder eine außerschulische Aktivität. Dafür genügen auch ein oder zwei Tage pro Woche:
🌸Ingrids zwei Kinder lernen zuhause (die Mutter ist zuhause und betreut nebenbei noch die kleine Schwester) und gehen einmal pro Woche zum Capoeira – diese Zusammenkunft trägt sie durch die Woche und gibt der Woche Struktur. Nachmittags verabreden sie sich mit Freunden.
🌸Ankes drei Schulkinder sind z.B. zuhause und an zwei Tagen treffen sie sich von 9-12 Uhr zu einer Lerngruppe mit 7 weiteren Kindern. Diese „Lerngruppe“ hat sich aus einer Projektwoche heraus gebildet. Jeweils eineinhalb Stunden werden die Aufgaben aus der Schule mit Hilfe einer angestellten Studentin bearbeitet (von 9-10:30 Uhr die Grundschulkinder, von 10:30-12 Uhr die 5.-7.-Klässler) und in der verbleibenden Zeit wird draußen Fußball oder etwas anderes gespielt, gemalt, Sport oder anderes gemacht.
Ohne es geplant zu haben nähern sie sich damit Rudolf Steiners Ratschlag an, täglich nur 3 Stunden Unterricht zu machen: 1,5 Std. „Kopf“ und 1,5 Std. Kunst.

😀Und die Kinder, die nicht zur Schule gehen, sind frei von jeglicher Indoktrination und „neuer Normalität“.😁

22.6.21

Ein Vater erzählt begeistert vom ersten Treffen der neuen Lerngruppe für seine Kinder:

„Unsere Gruppe umfasst drei Kinder der 2. Klasse, sowie zwei Kinder der 4. Klasse aus drei unterschiedlichen Familien. Das erste Treffen fand im Haus einer der Familien statt.
Wir hatten vereinbart, dass die Kinder erst mal Aufgaben aus ihrem eigenen Umfeld mitbringen und wir diese gemeinsam lösen.
Der Plan war, insgesamt drei Stunden zusammen zu sein und maximal die Hälfte davon für die Arbeit zu reservieren. Anschließend wollten wir noch spielen, backen oder mit den Hunden spazieren gehen. Da wir uns kaum oder überhaupt nicht kannten, blieben die Eltern dabei.

Die Kinder haben sehr schön miteinander gespielt – Medien waren dabei überhaupt kein Thema – und gleich weitere Treffen vereinbart. Nach ca. zwei Stunden haben sich einige Kinder dann selbständig an ihre Aufgaben gesetzt, während wir Erwachsenen uns sehr gut unterhielten.
Wir wollen diese Gruppe einmal die Woche zusammen bringen. Das nächste Mal wollen wir auch das Schulische etwas mehr nach vorne holen… 😄“

Diese Erzählung soll Mut machen: Es ist ganz einfach. Wir brauchen nur einen Zeitpunkt und einen Ort (der auch ein Spielplatz, ein See oder eine Wiese sein kann) – und Lust.

🔸Hätten die Eltern die Kinder zur Arbeit an ihren Aufgaben aufgefordert, hätten diese vielleicht gemurrt. So haben sie sich selbständig daran gemacht. Wir können unseren Kinder also Vertrauen schenken.
Und wenn die Kinder dort nichts arbeiten, können wir die Aufgaben zuhause in kürzester Zeit noch (ohne Vorwürfe!!!) erledigen. Das wird es den Kindern Wert sein, dass wir ihre wertvolle Spielzeit mit Freunden nicht unterbrochen haben.
Kürzlich erzählte mir eine Mutter, dass ihr Kind abends nach dem Schwimmen noch mit Freude und konzentriert bis 21:30 Uhr mit der Mutter gearbeitet hat. Kinder, die lernen DÜRFEN (und nicht müssen), WOLLEN lernen!

🔸Die Erwachsenen müssen überhaupt keinen Animator spielen. Eine Mutter, die nebenbei noch ein kleines Geschwisterkind versorgt und das Mittagessen kocht, aber im Hintergrund zur Verfügung steht, genügt völlig. Wenn die Kinder sich bei aufkommenden Fragen erst einmal gegenseitig helfen, dann findet bei uns schon ein wenig Schetinin-Schule statt.

🔸Was für ein Glück ist es, wenn Medien in der Gastfamilie keine Rolle spielen, nirgends große Bildschirme herumstehen, die dazu einladen, ihnen bunte Bilder zu entlocken, oder kleine Geräte überallhin mitgenommen werden können. Stattdessen kann ein Kasperletheater offen herumstehen, Papier und Stifte (und evtl. Schere und andere Bastelutensilien) einladend auf einem Tisch liegen, ein schönes Holzbrett mit einem Spielfeld an der Wand lehnen, ein Fußball, Federballschläger, eine Holzwerkbank o.ä. gut sichtbar im Garten liegen usw.

🔸“… das Schulische etwas mehr nach vorne holen“ ist dabei überhaupt nicht nötig, zumindest nicht mehr vor den Sommerferien.

🍀🌸🌼🌺🍀Ein gelungener Tag in einer „Lerngruppe“: Freude, Lachen, Spiel, Zuneigung, Freundschaft.🍀🌸🌼🌺🍀

20.5.21

„Wer leitet und gestaltet unsere Lerngruppe?“, fragen sich manche Eltern, die vielleicht ein, zwei oder sogar drei Familien gefunden haben, mit denen sie sich – vielleicht sogar altersübergreifend – zusammentun können. „Wo finde ich einen Lehrer(in)?“ und vor allem: „Was kostet ein(e) Lehrer(in)?“

Ich möchte euch Mut machen, kreative Lösungen zu finden.🌱
Für eine Lerngruppe braucht man keinen Lehrer oder Lehrerin.🌱
Für eine Lerngruppe gibt es kein festes Setting.🌱
JETZT ist die beste Zeit, etwas auszuprobieren, was zu unserer Familiensituation und zu unserem Kind passt, unseren finanziellen, zeitlichen und räumlichen Möglichkeiten entspricht und unseren Vorstellungen, Wünschen und Träumen möglichst nah kommt. 🌿

👬Aaron (7 Jahre) und Felix (9 Jahre) treffen sich z.B. mit zwei gleichaltrigen Kindern und bearbeiten recht selbstständig die Aufgaben, die sie aus der Schule bekommen. Ihre Mutter ist im Haus, kümmert sich um die 4-jährige Schwester und steht jederzeit als Ansprechpartnerin zur Verfügung. Felix braucht selbst wegen seiner Leseschwierigkeiten etwas mehr Unterstützung als sein jüngerer Bruder – gleichzeitig kann er diesem aber öfter etwas erklären und überprüft manchmal sogar dessen Aufgaben und ist dadurch richtig selbstbewusst geworden.

👭Isabelle wohnt in Österreich und beschult ihre 7-jährige Tochter und die 7-jährige Tochter ihrer berufstätigen Schwester. Sie machen viele Projekte und die Kinder spielen viel und das kleine Geschwisterchen ist einfach mit dabei. Mit einer Stunde pro Woche „am Tisch“ sind die beiden Mädchen im Stoff mit den Klassenkameraden gleichauf.

👫👫Woanders gibt es eine Gruppe mit mehreren Kindern, denen ein Raum zur Verfügung gestellt wurde. Eine Erzieherin gestaltet die Vormittage: Gemeinsames Singen, Spielen, Bewegung, Basteln, Kunst und Werken nimmt einen breiten Raum ein. Daneben gibt es Zeit für Stillarbeit und jeder arbeitet in seinem Buch. Hierzu schlage ich auf meiner Website www.homeschooling-wagen.de geeignete Hefte und Materialien vor: für Grundschulkinder sind es eher Hefte, für ältere Schüler die Bücher aus dem Stark-Verlag.
Der Vater eines 13-jährigen Jungen erzählte mir, dass er lange Fahrwege auf sich nehmen würde, weil sein Sohn so gern zu dieser Gruppe gehe. Besonders das gemeinsame Singen liebe er.
Die Bezahlung der Erzieherin sei ganz unkompliziert und jeder trage nach seinen Möglichkeiten bei.

Wie sieht eure Lerngruppe aus? 👫

12.5.21

Lerngruppen bilden

Der 13-jährige Philipp aus dem Nürnberger Umland will unbedingt in die Schule. Ob mit oder ohne Testung – Hauptsache, er kann seine Freunde wieder treffen.
Der Inzidenzwert geht runter, der Präsenzunterricht naht. Die Eltern sind ratlos. Sie möchten Philipp nicht testen lassen und möchten ihn am liebsten zuhause lassen, was in Bayern derzeit auch rechtlich möglich ist. Doch auf Beschulung durch seine Eltern hat Philipp keine Lust. Eine Lerngruppe vielleicht? 👫

Ihr solltet nicht abwarten, bis die Präsenzpflicht vor der Haustür steht, um eine Lerngruppe vorzubereiten. Knüpft schon in der Zeit des Distanzlernens Kontakte und sucht Gleichgesinnte – je näher diese wohnen, umso besser. Extrovertierte und kontaktfreudige Menschen sind da im Vorteil.
Ihr glaubt, ihr seid die einzigen kritischen Eltern in der Klasse eurer Kinder? Klappert die Klassenliste ab: Die lautstarken linientreuen Eltern kennt ihr. Von wem habt ihr nichts gehört? Wer sind die schüchternen, zurückhaltenden Eltern?

Wir denken oft, wir sind sehr wenige, aber es gibt sehr viele kritische Eltern bzw. Eltern, die uns zuhören und verstehen, wenn wir unsere Kritik äußern. Wo und wie können wir sie treffen? Wir müssen erfinderisch und kreativ werden. Vielleicht wollen wir doch wieder öfter im Supermarkt vor Ort einkaufen gehen – mit der Absicht, einen „zufällig“ sich ergebenen Plausch auszudehnen. Wir können auch sich tatsächlich zufällig ergebende Gespräche mit Fremden nutzen. Oder die lokalen Elternstehenauf-Gruppen.

Ich sage immer: Vergesst die ausländischen Eltern nicht! Sie haben oft einen ganz anderen Blick auf die deutsche Obrigkeitshörigkeit, trauen sich aber nicht, sich zu wehren.
Aber sie haben oft ein anderes Zusammengehörigkeitsgefühl. Welche ausländische Familie würde sich durch Corona so spalten lassen, wie es die deutschen Familien tun?
Denkt auch an sozial schwächere Familien! Ich bin gern in sozialen Brennpunkten unterwegs. Dort treffe ich oft noch auf gesunden Menschenverstand, den ich in manchen Reihenhaussiedlungen vermisse. Wir sollten viele mitnehmen, auch um bei einer Einführung einer Impfpflicht Verbündete zu haben, zu deren Sprechern wir dann vielleicht werden müssen.
Es ist Zeit für neue Freunde. Vielleicht ganz neue. Horizonterweiterung. 👫👬👭👫
Und lasst beim Vernetzen eure Kinder nicht außen vor! Auch die Kinder müssen sich verstehen. Je älter die Kinder werden, desto wählerischer sind sie. Doch manchmal wundern wir uns und es entstehen Freundschaften, mit denen wir nicht gerechnet hätten.

🌱Und wie sieht eine Lerngruppe aus?🌱

Jede Lerngruppe ist verschieden und so, wie sie von allen Beteiligten gewünscht und gestaltet wird.
Man kann eine völlig parallel zur Schule laufende Lerngruppe machen, mit einer geeigneten Betreuungsperson z.B. mit den geeigneten Materialien, die ich in diesem Kanal und auf meiner Website vorstelle und die JEDER „unterrichten“ kann. Ich zeige den Umgang damit auch auf Videos (www.homeschooling-wagen.de/videos.html). Ihr könnt von euren Fragen und Plänen auf den kleinen Kundgebungen in euren Städten erzählen. Viele von uns sind schon sehr gut vernetzt und kennen vielleicht sogar nette Menschen, die Zeit und Lust haben, Kinder jetzt zu begleiten und ihnen etwas zu erklären.
Vergesst das Singen, Spielen, Basteln, Werken und die Natur und den Sport nicht!
Vieles hängt auch davon ab, wieviel die Kinder an Arbeiten aus der Schule bekommen.
Manche Lerngruppen bestehen aus zwei Kindern, andere aus mehreren.
Man kann sich einmal, zweimal oder mehrmals pro Woche treffen. Man kann …

Selbstbestimmung. Kreativität. Freude, Spaß, Lachen. Zugehörigkeit. Entwicklung (auch unsere eigene). Etwas Neues entsteht😀.
Und wenn es nur für einige Wochen ist. Ein Anfang ist gemacht. 🌼🌸

12.4.21

Altersgemischte Lerngruppen – geht das?
In manchen Bundesländern gibt es derzeit die Möglichkeit, sich von der Präsenzpflicht befreien zu lassen, andere Kinder werden aus verschiedenen Gründen vom Schulbesuch ausgeschlossen. Die eigenen Kinder selbstbestimmt zuhause zu beschulen ist für berufstätige Eltern oft schwierig. Für manche Eltern stellt sich daher die Frage nach einer Lerngruppe. Doch wie findet man eine geeignete Lerngruppe? Müssen die Kinder gleich alt sein?

Meiner Erfahrung nach ist der praktische Aspekt der wichtigste, allen voran die räumliche Nähe. Wenn diese nicht gegeben ist, kann man Kinder auch tageweise zusammentun und manchmal sogar eine Übernachtung einplanen, wenn die beteiligten Kinder dies wünschen.

Was, wenn die eigenen Kinder vom Alter weit auseinander sind bzw. die geplante Lerngruppe sehr heterogen ist?

Früher waren altersgemischte Klassen völlig normal und teilweise waren Kinder von der 1. bis zu 6. Klasse zusammen.

Hier gibt es zwei hauptsächliche Herangehensweisen:

1) Der Erwachsene erklärt einem Kind bzw. einer Gruppe etwas, während die anderen eine Stillarbeit machen (z.B. zu dem, was vorher ihnen erklärt wurde).

2) Viele Dinge gehen auch gemeinsam: Singen macht man sowieso zusammen, aber auch beim Kochen, Backen, Theater spielen, Gartenarbeit u.ä. kann jeder bei der gemeinsamen Tätigkeit etwas beitragen.

Mit etwas Geschick finden wir dabei eine Tätigkeit für jedes Kind auf seinem eigenen Niveau – und die Kinder gehen nicht nur je nach Interesse, sondern auch je nach Entwicklungsstand sowieso auf verschiedene Weise an die Sache heran:

🔸Beim Werken stellen wir Holz und Werkzeug zur Verfügung (und zeigen evtl. eigene Werke) und die Kinder suchen sich sowieso unterschiedliche Tätigkeiten
🔸beim Theaterspielen gibt es sowieso verschiedene Rollen
🔸in der Naturkunde machen die Kinder sowieso Betrachtungen auf unterschiedlichem Niveau
usw.

Beim altersgemischten gemeinsamen Lernen nimmt dann auch der Konkurrenzdruck ab und wir Erwachsenen haben noch mehr Gelegenheit, die Individualität des Kindes zu sehen.

ein Beitrag vom Herbst 2021

In den Schulen herrscht seit Sommer 2020 in den meisten Klassen Maskenpflicht. Viele Kinder reagieren auf die CO2-Rückatmung und den Sauerstoffmangel mit Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel, Angst und Panik.
Kinder ohne Maske dürfen aber nicht am Unterricht teilnehmen. Vom Arzt ausgestellte Maskenbefreiungen werden in manchen Schulen nicht akzeptiert und dort, wo sie akzeptiert werden, wird das Kind oft ausgegrenzt (es muss in der Pause vor dem Sekretariat sitzen, als erster oder letzter das Schulgebäude betreten und verlassen u.ä.). Ausgrenzung widerspricht dem Kindeswohl.

Seit Frühjahr 2021 müssen Schulkinder mehrmals wöchentlich mit einem Schnelltest in der Schule getestet werden und dazu selbständig und ohne Beaufsichtigung durch medizinisches Fachpersonal ein Stäbchen in die Nase führen und mit einer Flüssigkeit hantieren, die teilweise Giftstoffe enthält. Es kam in Deutschland im Jahr 2021 schon zu vermehrten Rückrufaktionen der eingesetzten Schnelltests wegen Verunreinigungen (z.B. Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern). Beipackzettel der eingesetzten Tests werden den Eltern oftmals nicht zur Verfügung gestellt, auch nicht auf Nachfrage.

Wenn in der Schule eine Person positiv getestet wurde, droht für die Schüler Quarantäne – bis zu 14 Tagen! Das ist für Familien ein großer Unsicherheitsfaktor, da dieses Szenario jederzeit eintreten kann. Die Quarantäne-Anordnungen sind außerdem sehr streng: Das Kind darf während dieser Tage das Haus oder die Wohnung nicht verlassen. Auch innerhalb des Hauses oder der Wohnung soll es in dieser Zeit von der Familie getrennt werden und darf laut Gesundheitsamt auch nicht an den gemeinsamen Mahlzeiten teilnehmen. Bei Nichteinhaltung droht teilweise Kindesentzug. Eine derartige Separierung widerspricht dem Kindeswohl in eklatanter Weise. Wenn das Kind die Schule nicht besucht, droht weder Ansteckung noch Quarantäne.

Kinder und ihre Familien brauchen Planbarkeit, Kontinuität und Sicherheit. Das ist derzeit durch drohende Schulschließungen, Lockdown, Quarantäne u.ä., welche Angst und Unsicherheit erzeugen, nicht gegeben. Angst und Unsicherheit widersprechen dem Kindeswohl. Planbarkeit, Kontinuität und Sicherheit können Eltern ihren Kindern derzeit zuhause besser gewährleisten.

Kinder ab 12 Jahren sind seit Sommer 2021 in ihrer Schule vermehrtem Impfdruck ausgesetzt. Ungeimpfte Jugendliche werden auf vielerlei Weise oft benachteiligt und diskriminiert. Gleichzeitig handelt es sich um einen in außergewöhnlich kurzer Zeit entwickelten Impfstoff gegen Covid-19, der noch dazu auf einem völlig neuen Verfahren beruht und dessen Langzeitwirkungen nicht erforscht sind. Die Studien laufen bis 2023 und alle, die bis dahin geimpft werden, sind Teil dieser Studie, ohne dass man die Betroffenen explizit darauf aufmerksam macht.
Kinder unter 18 Jahren können zudem die Tragweite eines derartigen Eingriffs, der verharmlosend „kleiner Pieks“ genannt wird, nicht abschätzen.

Nun wird für die Schulen häufiges Lüften und Durchzug propagiert und entsprechend in den Schulen praktiziert. Die Zugluft führt v.a. in der kalten Jahreszeit zu vermehrten Erkältungen, wie es im Winter 20/21 schon geschehen ist. Krankheit widerspricht dem Kindeswohl. Erkältungssymptome lassen außerdem eine Covid-19-Erkrankung befürchten. Wenn die Kinder zuhause beschult werden, sind sie diesem Risiko nicht ausgesetzt und können gesund bleiben.

Es gibt seit Ausrufung der Pandemie in den Schulen sehr viele zusätzliche Regeln und die Kinder müssen, wenn sie in der Schule sind, ständig daran denken, weil die Nichteinhaltung streng geahndet wird: die Maske nicht vergessen, den „richtigen“ Weg zur Toilette nehmen, Abstand halten… Das bindet ihre Aufmerksamkeit und Konzentration und behindert ihre Aufnahme- und Lernfähigkeit. Zuhause können die Kinder angstfrei leben und lernen.

Die Testungen und das Einhalten der neuen Hygieneregeln kostet sehr viel Zeit: Die Kinder dürfen die Schule bzw. das Klassenzimmer nur mit Abstand betreten, sie müssen häufig die Hände waschen, die Hygieneregeln werden immer wieder ausführlich erklärt u.ä. Zuhause können die Kinder in dieser Zeit etwas lernen.

Viele Kinder fühlen sich wegen der oben genannten seit Frühjahr 2020 herrschenden Maßnahmen in der Schule nicht mehr wohl. Ihr Kindes-wohl ist gefährdet und die Menge an Kindern, die derzeit in Deutschland psychiatrische Behandlung brauchen bzw. bräuchten, übersteigt die Kapazitäten der Kinder- und Jugendpsychiatrien.

Als Grund gegen das Homeschooling wurde in Deutschland in der Vergangenheit häufig das fehlende soziale Lernen angeführt. Dies ist in der derzeitigen Situation in den Schulen durch die erschwerte und oft unterbundene soziale Interaktion sowieso nur eingeschränkt gegeben. Kinder, die zuhause – oft sogar im Zusammensein mit den Geschwistern oder in Lerngruppen – lernen, haben daher in dieser Hinsicht keinen Nachteil.

Das Angebot an die Schule: Eltern wollen die Schule entlasten und das Homeschooling vom ersten Halbjahr 2020 fortführen

Im Frühjahr 2020 wurde Homeschooling von der Schule verordnet. Die Umstellung war für die meisten Familien sehr schwierig. Gleichzeitig sahen nicht wenige Eltern, dass ihren Kindern dieses Homeschooling nicht geschadet, sondern sogar gut getan hat.

Für die Schulen ist es sehr schwierig, die derzeitigen Corona-Maßnahmen und Hygienevorgaben umzusetzen: Die Klassenzimmer sind klein und in der Schule sind sehr viele Kinder. Zudem fallen viele Lehrkräfte aus. Eltern, die ihre Kinder zuhause beschulen, können zur dringend nötigen Entlastung der Schulen beitragen.

Die Kinder zuhause zu betreuen und zu beschulen bedeutet für Eltern ein enormer Mehraufwand und viel Arbeit. Dies würden einige Eltern aber auf sich nehmen, um die Schule zu entlasten und ihren Kinder in dieser Pandemiezeit Sicherheit und Stabilität zu geben.

Eltern, die auf diesem Weg Unterstützung und Begleitung suchen, um der Bildungspflicht nachkommen zu können, können die entsprechenden Bücher vom hauschka- und Stark-Verlag und anderen Verlagen, die genau auf den Lehrplan abgestimmt sind (s. z.B. www.homeschooling-wagen.org/materialien/), zu Hilfe nehmen, sodass die Kinder keine Lücken haben werden.

Auch sind inzwischen zahlreiche Online-Dienste und Lerngruppen entstanden, die Eltern unterstützen und entlasten.

Wenn die Pandemie beendet ist und der Schulbetrieb wieder in der bisherigen Art und Weise stattfinden kann, sodass sich auch diese Kinder und Jugendlichen dort wieder wohlfühlen, dann können auch sie die Schule bei Bedarf wieder besuchen.

Svenja Herget

Was ist selbstbestimmtes Homeschooling und welchen Weg möchten wir in unserer Familie gehen?

Im Text „Homeschooling: Die Nebenfächer in den Alltag integrieren“ habe ich aufgezeigt, dass schulisches Lernen nicht vorwiegend aus den Kernfächern Deutsch (in der Grundschule „Lesen und Schreiben“), Mathematik und Fremdsprachen, sondern auch noch aus vielen anderen Dingen besteht. So können Eltern ihren Kindern und Jugendlichen im Alltag vielerlei Möglichkeiten bieten, etwas, das in der Schule auf dem Stundenplan steht, vielleicht sogar auf viel tiefere und engagiertere – und damit nachhaltigere – Art zu lernen, als dies in der Schule geschehen kann und geschieht.

Doch wie sollen unsere Kinder zuhause die Kernfächer Deutsch (in der Grundschule Sprechen, Lesen und Schreiben), Mathematik (Rechnen), Fachunterricht in der Sekundar- und Oberstufe und Fremdsprachen lernen?

Homeschooling im ursprünglichen Sinn bedeutet, dass die Kinder entweder von den Eltern oder von einem Hauslehrer, also von einem Einzellehrer, zuhause beschult und unterrichtet werden. Letzteres können sich die wenigsten Eltern leisten. Vielleicht kann man für einzelne Fächer in der Oberstufe auch mal einen Nachhilfelehrer beschäftigen und ihn bitten, nicht nur „Nach-Hilfe“ zu geben (und somit einen Schulunterricht nachzuarbeiten), sondern ein Fach komplett nach dem Lehrplan zu unterrichten, zu dem beide Eltern überhaupt keinen Zugang haben.

Aber was spricht dagegen, sich selbst in das ein oder andere Fach einzuarbeiten und selbst noch die Befriedigung zu erleben, nie dagewesenes oder verloren gegangenes Wissen zu erwerben bzw. aufzufrischen und vielleicht am Ende sogar z.B. die Mittlere Reife in einigen Fächern noch mal mitschreiben zu können? Aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen, dass es sehr bereichernd ist, mit dem Kind eine Sprache aufzufrischen oder neu zu erlernen und das eigene Wissen in den verschiedenen Schulfächern zu erweitern! Mich persönlich hatte z.B. Geschichte in der Schule nie interessiert und mein Geschichtswissen beschränkte sich fast ausschließlich auf das letzte Jahrhundert. Wie spannend fand ich nun als Erwachsene die Geschichte Ägyptens, Griechenlands und Roms, die Völker-wanderungen, das Mittelalter, die Reformation und die vielen Ereignisse in der Neuzeit! Auch hatten wir in meinem „linken“ Gymnasium nach meiner Erinnerung fast keine Gedichte besprochen und gelernt und ich konnte fast kein Gedicht aufsagen – Gedichte waren mir bis vor kurzem auch völlig gleichgültig. Wie viele Gedichte habe ich im Homeschooling mit meinen Kindern kennen und lieben gelernt! Inzwischen habe ich eine wahre Leidenschaft für Gedichte entwickelt, von denen mir viele in schwierigen Zeiten Halt geben. Trotz eines sehr guten Schulabschlusses hatte ich immer den Eindruck, dass bei mir fast nichts hängen geblieben war – und meine Schulfreundin erzählt von sich dasselbe.

Wie können wir also in den Kernfächern vorhandenes Wissen unseren jüngeren Kindern vermitteln und uns neues Wissen gemeinsam mit unseren zumeist dann älteren Kindern aneignen?

Dabei stellen sich zu Beginn einige grundlegende Fragen:

1) Möchte ich in den verschiedenen Fächern möglichst nahe am Lehrplan bleiben? Vielleicht möchte ich das, weil es z.B. gerade eine rechtliche Regelung gibt, dass mein Kind nach jeder Einheit oder in gewissen Abständen Proben mitschreiben muss. Und weil mein Kind vielleicht auch wieder in die Schule gehen möchte, falls dort eines Tages eine „Normalität“ herrschen sollte, in der es leben und lernen möchte.

2) Oder möchte ich nur die Themen des Lehrplans aufgreifen (z.B. dem Kind lesen und schreiben beibringen, in Deutsch „deutsche Rechtschreibung“ oder „Gedicht-analyse“, in Mathematik „Bruchrechnen“ in Geschichte „Ägypten“, in Geografie „China“ u.ä.), mir jeweils ein gutes Buch dazu kaufen oder ein entsprechendes Museum oder eine Ausstellung besuchen und selbst entscheiden, welche Schwerpunkte ich setze?
Möchte ich vielleicht – aufgrund meiner eigenen Expertise oder/und weil es uns interessiert – meinem Kind Dinge beibringen, die überhaupt nicht im Lehrplan seiner Schulart stehen? Die Geschichte Russlands, Astrologie, Design … Früher wurde der Sohn des Handwerkers meist auch Handwerker, weil er das von seinem Vater so gut lernen konnte.
Dieser Weg eignet sich auch besonders gut für Waldorfschüler. Denn die Waldorfschule hat einen gebundenen Unterricht und folgt einem eigenen Lehrplan, auch wenn dieser sich in den oberen Klassen zum Teil stark am Gymnasiallehrplan orientiert. Dadurch, dass in der Waldorfschule aber keine oder kaum Tests geschrieben werden, kann ein Kind aus dem Homeschooling jederzeit wieder in die Klasse eingegliedert werden, ohne das Gefühl zu haben, im Stoff nicht mehr mitzukommen.
Dieser Weg eignet sich auch, wenn ich den Eindruck habe, dass die Schule auf absehbare Zeit sowieso nicht mehr so sein wird, wie sie einmal war, und wenn mein Sohn/meine Tochter sowieso die Institution Schule erst einmal nicht mehr besuchen möchte und wir das vielleicht ermöglichen können.

Beides bezeichne ich als „selbstbestimmtes Homeschooling“. Der ursprünglich eindeutige Begriff Homeschooling in der Zeit des Lockdowns oft auch dafür verwendet wurde, dass die Kinder zuhause Arbeitsaufträge aus der Schule erfüllen mussten. Hierfür trifft meines Erachtens der Begriff „Distanzlernen“ eher zu.
Selbstbestimmtes Homeschooling heißt also, dass die Eltern ihre Kinder zuhause selbst unterrichten und selbst bestimmen, was und wie sie das tun.

3) Oder möchten wir in unserer Familie den Weg eines echten „Freilernens“ beschreiten? Dabei übernimmt das Kind selbst die Verantwortung für sein Lernen, das Kind bestimmt also selbst, was es lernen möchte und wann es etwas lernen möchte.
Dann könnte unser Sohn oder unsere Tochter selbst entscheiden, ob er/sie nun einen Jugendroman über die Geschichte Amerikas liest oder lieber über China, ob er/sie sich lieber der Astrologie widmet oder eigene Werkstücke oder Handarbeiten herstellt. Da reformpädagogische Schulen wie die Waldorfschule oder die Montessorischule sowieso vom staatlichen Lehrplan unabhängig unterrichten, können Kinder, die diesen Weg gehen und später gerne wieder eine Schule besuchen möchten, dann auf eine reformpädagogische Schule (Waldorf-, Montessori-, Jena-Plan-Schule) wechseln oder einen externen Abschluss machen.

Manche Kinder, die von ihren Lehrern und Lehrerinnen während des Lockdowns „vergessen“ oder „vernachlässigt“ wurden, haben in dieser Zeit vielleicht schon die Erfahrung gemacht, dass sie selbst anfingen, sich Themen zu widmen, die sie interessieren und sind in dieser Zeit schon ein wenig „Freilerner“ geworden.

Das Vorgehen der einzelnen Lehrer in dieser auch für sie völlig unerwarteten Situation war sehr unterschiedlich: Manche schickten Arbeitsblätter und -aufträge in großer Zahl, sie hielten auf unterschiedliche Weise mehr oder weniger persönlichen Kontakt zu den einzelnen Schülern, manche boten zoom-Beschulung an, wieder andere überließen die Schüler in hohem Maße sich selbst, vielleicht weil sie selbst mit der ganzen Situation überfordert waren oder weil sie ihre Schüler in die Eigenverantwortung bringen wollten.
Dies stieß bei den einzelnen Kindern auf sehr unterschiedliche Reaktionen: Das eine Kind erfüllte gern und fleißig die zugeschickten Arbeitsaufträge, das andere Kind fühlte sich dadurch gegängelt und/oder überfordert. Ein Kind hätte gern mehr Materialien aus der Schule bekommen, ein anderes Kind genoss die Zeit ohne Anweisungen und entwickelten eigene Ideen.

Bevor wir uns also überlegen, welchen Weg unser Sohn/unsere Tochter und wir im kommenden Schuljahr beschreiten wollen, lohnt es sich, noch einmal über die Zeit des Lockdowns nachzudenken: Wie haben der oder die Lehrer das bei uns gemacht und wie hat unser Kind darauf reagiert?
Was war für uns schön und gut und was möchten wir beibehalten? Was möchten wir auf gar keinen Fall?
Und dann schauen wir nach vorn und fragen uns: Was möchten wir vielleicht ausprobieren?
Welcher Weg passt zu mir, zu meinem Sohn oder meiner Tochter und auch zu unserem Familienleben? Womit werden wir glücklich?

Der erste von mir oben aufgezeigte Weg (möglichst nahe am Lehrplan bleiben) hat den Vorteil, dass das Kind jederzeit den Anschluss an die staatliche Schule hat. Der Nachteil dabei ist, dass wir Gefahr laufen, sehr ins schulische Lernen hineinzukommen und wenig eigene Kreativität und Phantasie zu entwickeln und dass es sowohl uns Eltern als auch den Kindern dadurch meist weniger Freude und Spaß macht.

Der zweite Weg (die Themen des Lehrplans nur grob oder kaum aufgreifen und auch andere Themen mit hinzunehmen) hat den Vorteil, dass die Stärken und Interessen unserer Kinder stärker im Fokus stehen. Auch können wir Bücher verwenden, die uns ansprechen, ganz unabhängig davon, ob sie jetzt genau die Einzelbereiche beinhalten, die vom Kultusministerium für den Lehrplan der entsprechenden Jahrgangsstufe ausgewählt wurden. Wir sind freier und selbstbestimmter, wir können eher das Ganze im Blick behalten und verzetteln uns weniger in einzelne Fakten. Wir können eigene Ideen entwickeln und selbst kreativ werden. Wir können den persönlichen Fragen und Interessen des Kindes (und unseren eigenen) nachgehen und dadurch „Feuer fangen“. Was wir mit einem positiven Gefühl – also mit Interesse, Neugier, Begeisterung und Freude – lernen, bleibt eher haften.

Da ich mit dem echten Freilernen keine Erfahrung habe, möchte ich mich dem Homeschooling, also der häuslichen Beschulung unserer Kinder durch uns Eltern und evtl. noch unterstützende Personen, widmen. Es will auch Eltern Sicherheit bieten, die bei eventuellen Nachfragen aus der Schule oder vom Jugendamt vorweisen möchten, dass das Kind einfach nur zuhause beschult wird, der Bildungspflicht aber nachgekommen wird und das Kind „nichts verpasst“.

Der ein oder andere findet vielleicht auch einen Mittelweg zwischen den ersten beiden Wegen: In einem Fach möchten wir uns vielleicht mehr nach dem Lehrplan richten, in einem anderen fühlen wir uns sicherer und haben selbst genug Ideen zu einem vorgegebenen Thema. Besonders in Rechnen/Mathematik ist es oft sinnvoll, chronologisch vorzugehen, wie es auch der Lehrplan vorsieht. Und je länger wir ein selbstbestimmtes Homeschooling praktizieren, desto mehr entwickeln wir gemeinsam mit unseren Kindern unseren eigenen Weg.

Dieses Konzept richtet sich an Eltern, die sich mit Homeschooling bisher wenig beschäftigt haben. Viele Eltern haben jedoch im Frühjahr 2020 die Erfahrung gemacht, dass es ihren Kindern nicht geschadet hat, dass sie die Schule nicht besucht haben. Im Gegenteil: Viele Eltern sind überrascht und erstaunt, wie gut sich ihre Kinder ohne Schule entwickeln. Man ist versucht zu fragen: Bremst die Schule unsere Kinder in ihrer Entwicklung oder schadet sie ihnen sogar? Und manch einer ist versucht zu hinterfragen, ob das nicht vor den Corona-Maßnahmen auch schon so war.

Für viele Eltern war es ein Spagat, die Fülle an Arbeitsblättern und Arbeitsaufträgen aus der Schule während des Lockdowns zu bewältigen und oft gleichzeitig noch im Homeoffice arbeiten oder jüngere Geschwisterkinder betreuen zu müssen. Diese Situation traf die Familien ja völlig unvorbereitet! Das Familienleben musste sich neu einstellen. Jeder einzelne musste für sich und die Familie musste als Ganzes einen neuen Lebensrhythmus finden.
Eine Mutter schreibt: „Während des Homeschoolings war eigentlich nur die erste Woche so richtig stressig, bis wir uns alle umgestellt hatten und eine neue Struktur gefunden haben.“

Bei vielen von uns hat sich die berufliche (und manchmal auch die familiäre) Situation nun geändert. Vieles sehen wir nun in einem anderen Licht und Viele sehen auch ihre Kinder nun in einem ganz anderen Licht.

In den vergangenen Jahrzehnten wurde es immer üblicher, die eigenen Kinder schon sehr früh fremdbetreuen zu lassen. Arbeitgeber erwarteten von jungen Müttern eine frühe Rückkehr an den Arbeitsplatz. Auch gesellschaftlich erlebten Mütter, die nicht arbeiten, oft weniger Akzeptanz. Mütter, die ihre Kinder nicht mit ein oder zwei Jahren in eine Kita gaben, waren eher in einer Ausnahmesituation und fanden für ihre Kinder oft nur wenige Spielkameraden.
Dabei weiß man, wie gut es für Kleinkinder ist, möglichst lange die enge Bindung zur Mutter oder zu möglichst wenigen engen Bezugsperson zu haben. Doch Tagesmütter, sind – auch aufgrund der hohen Auflagen – rar und waren oft schwer zu finden. Blieb die Kita mit ihrem zumeist geringen Betreuungsschlüssel, oft wechselnden Betreuern und hohem Lernpegel.
Noch vor 30 Jahren war es in Westdeutschland völlig unüblich, Kinder vor dem dritten Lebensjahr in den Kindergarten zu geben. Nicht wenige Kinder besuchten damals sogar überhaupt keinen Kindergarten und wuchsen bis zu ihrem 6. Lebensjahr mit der Familie, Geschwistern und/oder vielleicht Nachbarskindern auf und stehen heute erfolgreich im Arbeitsleben. In Ostdeutschland wurden die Kinder zwar schon früh in eine Einrichtung gegeben, in der Regel fanden die Kinder dort jedoch jahrelang täglich dieselben wenigen Betreuer vor, was heute in den meisten Kitas in Deutschland nicht mehr der Fall ist.

Viele Eltern haben daher in der Corona-Zeit die Kinder aus dem Kindergarten genommen und behalten diese seitdem zuhause. Ein „vorschulisches Lernen“ ist dabei überhaupt nicht nötig. Vorschulkinder, die mit möglichst wenig Medien aufwachsen („bis drei Medien-frei“) und in einem ruhigen Lebensumfeld aufwachsen, finden genügend Anregungen und lernen, sich selbst zu beschäftigen. Wachsmalkreiden, Knetgummi, Kasperletheater … je mehr die Spielsachen und herumliegenden Materialien zum eigenen Tun anregen, desto besser.

Während es in Deutschland keine Kindergartenpflicht gibt, ist das Herausnehmen aus der Schule zur Zeit rechtlich nicht so einfach möglich.
Darum soll es an dieser Stelle aber nicht gehen. Wir leben derzeit in einer Ausnahmesituation, die auch Chancen bietet und Ausnahmen zulässt, wie wir im ersten Halbjahr 2020 gesehen haben.

Viele Eltern wollen die Verantwortung für die Bildung und das ganzheitliche Wohl ihrer Söhne und Töchter nun selbst übernehmen – allein oder vielleicht im Zusammenschluss mit anderen Eltern aus der Nachbarschaft oder mit der Unterstützung von Personen aus der Nachbarschaft oder aus dem Freundes- oder Bekanntenkreis.

Ich möchte in meinen Schriften wissenschaftliche Erkenntnisse zum Lernen vorstellen, Erfahrungen meines Homeschoolings mit unseren vier Kindern teilen, geeignete Bücher und Materialien empfehlen und vor allem Anstöße für eigene Ideen geben.

s.a. mein Buch „Bildung ohne Schule kann gelingen

Oft verbinden Eltern mit Schule vor allem Lesen, Schreiben, Rechnen, später noch Sprachen und die „Nebenfächer“.

Wenn man den Stundenplan aber genauer ansieht, dann findet man viele Fächer und Lerninhalte, die man als Eltern vielleicht überhaupt nicht als Lernen im schulischen Sinne bezeichnen würde, wenn man das mit den Kindern zuhause macht. Darum möchte ich als erstes die „Lerninhalte“ vorstellen, die ungefähr die Hälfte des Schulalltags ausmachen und die mindestens gleichwertig neben den Kernfächern stehen. Was ist der Unterschied zwischen dem Erlernen eines Liedes im Musikunterricht in der Schule oder zuhause? Oder das Kochen eines Gerichts im Hauswirtschaftsunterricht oder zuhause? Oder dem Anlegen eines Beetes in der Schule oder zuhause? Oder dem Stricken einer Mütze im Handarbeitsunterricht oder zuhause? Oder dem Bauen eines Nistkastens für Vögel im Werkunterricht oder zuhause? Usw.

Folgende Bereiche können daher problemlos und ohne schlechtes Gewissen in allen Altersstufen unter „Lernen“ verbucht werden. Noch dazu haben sie meistens einen praktischen Nutzen für das Kind oder manchmal sogar für die ganze Familie und machen viel Spaß. Auch wenn ich hier der Einfachheit halber nur von „Kind“ spreche, gilt dasselbe auch für Jugendliche und mit ein wenig Phantasie können Eltern die Tätigkeiten der entsprechenden Altersstufe anpassen.

Kochen:

Die Kinder können beim Planen des Mittagessens und beim Einkaufen der Zutaten mithelfen und z.B. einen Einkaufszettel schreiben (dabei lernen sie, vorausschauend zu planen und Notizen zu machen). Beim Schneiden und Schälen werden wichtige motorische Fähigkeiten erlernt und eingeübt. Die Kinder können beim Kochen helfen und Kochrezepte heraussuchen und lesen; die größeren Kinder können alleine kochen und lernen dadurch das Kochen verschiedener Gerichte. Diese können sie fotografieren, sie können ein Kochbuch verfassen und dafür Rezepte schreiben (Vorgangsbeschreibung in Deutsch, Rechtschreibung) und variieren. Sie lernen verschiedene Gemüsearten kennen und zubereiten. Wir sprechen über gesunde Ernährung, Nährstoffe, Vitamine usw. Die jüngeren Kinder lernen beim Tisch-decken das Abzählen und Zuordnen. Ganz nebenbei lernen sie Maße, Gewichte und Mengen und das Abschätzen und Rechnen damit, wie es auch der Lehrplan in Mathematik vorsieht.

Haushalt:

Die Kinder können je nach Alter bei verschiedenen Hausarbeiten mithelfen: abspülen, abtrocknen, aufräumen, staubsaugen, putzen, bügeln, die Wäsche aufhängen – alles wichtige praktische, motorische und sonstige Fähigkeiten. Eine völlig unkomplizierte „Hauswirtschaftsausbildung“ zuhause. Das wäre übrigens auch eine mögliche Alternative für eine Jugendliche, die z.B. jetzt wegen der Corona-Krise keinen Ausbildungsplatz bekommen hat oder ein Schuljahr zuhause bleibt. Wichtig ist dabei, dass diese häuslichen Arbeiten auch entsprechend wertgeschätzt werden. Evtl. können die Eltern auch eine kleine Bezahlung anbieten.

Natur:

In diesem Bereich gibt es Unmengen an theoretischem und praktischem Lernen: Die Kinder können Töpfe auf dem Balkon oder ein Beet im Garten anlegen und etwas aussäen, anpflanzen, gießen und pflegen und gärtnern. Dabei können sie sehen, wie etwas wächst, wie aus einem Samen eine Pflanze entsteht und lernen, was wie gepflegt werden muss. Sie lernen verschiedene Kräuter und Gemüsesorten in ihrer Entwicklung kennen.
Die Orientierung am jahreszeitlichen Rhythmus und das Erleben der eigenen Handlungsfähigkeit vermittelt ein tiefes Vertrauen und Sicherheit in Lebenskrisen und kann gerade in diesen Krisenzeiten Halt geben.
Die Kinder können Wildkräuter und Heilpflanzen kennenlernen und Tees, Kräuterquark, Salate, Smoothies und anderes zubereiten. Sie können Blumen und Kräuter pressen und in einem schönen Heft ein Herbarium anlegen, in dem sie die Merkmale der entsprechenden Pflanze beschreiben.
Sie können die verschiedenen Bäume kennenlernen und in ihrer jahreszeitlichen Veränderung von der Samenbildung bis zur Frucht und dem Verwelken der Blätter beobachten. Dies stärkt das Gefühl für die Rhythmen des Lebens, für Entstehung, Blüte und Vergänglichkeit.
Die Eltern können mit den Kindern einen Jahreszeitentisch gestalten, für den sie Fundstücke, die für die jeweilige Jahreszeit typisch sind, sammeln und auf einem schönen Tuch auf einem kleinen Tischchen drapieren.
Die Eltern können mit den Kindern verschiedene Tiere beobachten und über die Eigenschaften und Gewohnheiten der einzelnen Tiere sprechen: was sie fressen, wer Winterschlaf hält, wie ihr Bau aussieht usw. Das alles steht auch im Lehrplan und jedes Jahr können die Kinder hier neue Beobachtungen machen und neue Begriffe und Zusammenhänge kennenlernen und entdecken.
Staunen und Ehrfurcht empfinden können ist eine so wichtige Eigenschaft! Sie erhebt uns aus unserem Alltags-Ich und führt uns zu einem religiösen Gefühl und zu einer Liebe zu allen Lebewesen, wie es Rudolf Steiner so schön beschreibt.
Über die Bedeutung von Naturerlebnissen für die Entwicklung und die psychische Gesundheit eines Menschen kann man ganze Bücher schreiben. Damit werden nicht nur Themen aus dem Heimat- und Sachkundeunterricht in der Grundschule und dem Biologieunterricht in der Sekundar- und Oberstufe abgedeckt. Nicht umsonst findet sich das Thema „Staunen“ im Lehrplan katholische Religion und ist „Gartenbau“ ein Unterrichtsfach in der Waldorfschule.
Für Jugendliche kann man ein schönes Biologiebuch oder Fachbücher zuhilfe nehmen und so das Niveau noch etwas anheben.

Werken:

Die Kinder können mit Holz und anderen Naturmaterialien arbeiten: sägen, schnitzen, hobeln, schleifen, schmirgeln und einen Löffel oder ein Schiffchen oder ähnliches schnitzen. Jugendliche können z.B. einen Hocker selbst herstellen oder die Gartenbank abschmirgeln und neu einlassen. Für Arbeiten mit Metall, Ton, Speckstein und anderen Materialien kann man eine entsprechende Werkstatt in der Umgebung suchen. In der Wohnung gibt es zahlreiche handwerkliche Tätigkeiten: etwas reparieren, streichen, tapezieren usw. Neben den dabei erlernten handwerklichen Fähigkeiten beziehen wir in der Betrachtung von zu bearbeitenden Formen (Geometrie) und beim Ausmessen, Berechnen und Ermitteln der Kosten (Algebra) ganz natürlich Mathematik mit ein.

Handarbeit:

Eltern können mit den Kindern zuhause nähen, stricken, häkeln, weben und andere Handarbeiten erlernen und etwas Schönes herstellen. Jüngere Kinder weben einen Teppich, ältere Kinder stricken z.B. eine Mütze oder Strümpfe, und Jugendliche nähen vielleicht ein Kleidungsstück mit der Nähmaschine. Das alles kann eine Tätigkeit über mehrere Wochen sein und würde in der Schule auch nicht anders gemacht. Im Internet finden sich wunderbare Anleitungen auch für Ungeübte.

Basteln:

Beim gemeinsamen Basteln hat die ganze Familie soviel Spaß und gerade Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter erlernen soviele motorische und gestalterische Fähigkeiten! Perlen auffädeln, prickeln, etwas kneten und z.B. Figuren aus Knetgummi herstellen, filzen, färben, mit verschiedenen Papieren arbeiten, schneiden und kleben – hier gibt es schier unbegrenzte Möglichkeiten und viele gute Bücher mit wunderbaren Ideen!

Musizieren:

Das Kind kann ein Instrument seiner Wahl erlernen und jeden Tag eine halbe Stunde lang üben und spielen. Eltern können vielleicht zusammen mit dem Kind musizieren oder Geschwister oder Freunde machen eine kleine Band. Wieviel Freude kehrt in einen Haushalt ein, wenn dort musiziert wird! Als erstes Instrument eignet sich eine schöne Holzflöte (wie z.B. die Choroi-Flöte an der Waldorfschule), ab dem 8. oder 9. Lebensjahr kann dann ein anderes Instrument dazukommen und evtl. die Flöte ersetzen.
Auch das gemeinsame Singen sollte nicht zu kurz kommen. Wir Eltern kennen oft viele alte Kinderlieder nicht mehr und können diese nun auffrischen und mit den Kindern singen. Unter waldorfschulsongs.com findet man auch schöne neue Ideen für Lieder, die die Seele ansprechen.

Kunst:

Das Kind und später der Jugendliche kann mit verschiedenen Farben (Wasser- bzw. Aquarellfarben, Wachsmalkreiden, Acrylfarben, Pastellkreiden…) auf verschiedenes Papier malen. Es mischt Farben selbst und betrachtet das Ergebnis. Aus blau und gelb wird grün – wie kann ich das grün heller oder kräftiger machen? Der Jugendliche kann den Farbkreis einmal abmalen. Auch das Zeichnen und Gestalten von Formen gehört in diesen Bereich und in der Waldorfschule ist das „Formenzeichnen“, wie es in der Geschichte in allen Kulturen gepflegt wurde, ein fester Bestandteil.

Sport/Bewegung:

Das Kind kann eine Sportart erlernen und einen Sportverein besuchen. Viele Eltern machen mit den Kindern und vielleicht gemeinsam mit anderen Familien Wanderungen oder Radtouren. Gymnastik, Liegestützen, Schlittschuhlaufen, Skifahren, Langlaufen, Schwimmen, Tauchen, Parcours im Garten oder ein Trimmdichpfad, Balancieren, Springen/Seilspringen, Ballspiele, Kanu fahren und ähnliches – Das alles macht Spaß und stärkt die physische und psychische Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Kinder. Zudem fördert es die Grobmotorik, das Raum-Lage-Empfinden und die geistige Beweglichkeit und bildet so die Grundlage für jedes weitere Lernen.

In all diesen Bereichen kann man problemlos Kinder und Jugendliche verschiedener Altersstufen zusammennehmen. Sie können je nach Alter, Entwicklungsstand und Begabung auf unterschiedlichen Niveaustufen tätig sein. Das lästige Vergleichen mit den Klassenkameraden, die vielleicht etwas „schon besser können“, fällt weg. Jedes Kind wird in seiner Einzigartigkeit gesehen und wertgeschätzt.

Das eine Kind ist vielleicht geduldiger und pflegt die Pflanzen besonders sorgsam. Ein anderes Kind ist eher kreativ und hat viele Ideen. Wir wertschätzen die Qualitäten unseres Kindes und führen es gleichzeitig auch an das andere heran, ohne es als „Defizit“ zu bewerten.

Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl sind die Grundlagen für das erfolgreiche Erlernen der Kulturtechniken.

Praxisbeispiel: Zum Lernen braucht´s die Schule nicht

Was in der Schule gelernt wird, ist kein Hexenwerk – Versuch einer Anleitung für ein selbstbestimmtes Homeschooling

Nehmen wir mal als Beispiel den Stundenplan einer Drittklässlerin aus Bayern.
Beachten wir: Eine Unterrichtsstunden dauert 45min. Die Zahl in Klammern bezeichnet die Anzahl der Unterrichtsstunden pro Woche.

Da haben wir die „Hauptfächer“ Deutsch (6) und Mathe (5).

Englisch (2) zähle ich in der Grundschule nicht zu den Hauptfächern, denn das sollte in der Grundschule ein spielerisches Heranführen an die Fremdsprache sein. Dies können Eltern zuhause problemlos kompensieren, indem sie öfter eine CD mit englischen Kinderliedern anhören und mitsingen, mal aus Freude und Spaß mit den englischen Farben und die Zahlen bei einer Auto-, Bus- oder Zugfahrt spielen (z.B. das Spiel „Ich sehe was, was du nicht siehst“ und die Farbe auf Englisch sagen), ein englisches Sprüchlein oder Reimchen finden o.ä. 🎶

Dann haben wir noch die „Nebenfächer“ Religion/Ethik (3), Werken und Gestalten (2), Kunst (1), Musik (2), Sport (3), Förderunterricht (1). Diese machen also ungefähr 50% des Unterrichts aus!

🌼Betrachten wir zuerst die „Nebenfächer“:

🎚In Religion/Ethik können wir mit unseren Kindern über unsere eigene Spiritualität und Religion sprechen. Wir können aus der Kinderbibel vorlesen, was Drittklässler erfahrungsgemäß lieben (ich empfehle dazu immer die Kinderbibel von Ann de Vries). Wir können Gottes Schöpfung bewundern, jeden Menschen wertschätzen – und beten. Und wir können mit unseren Kindern auch über andere Religionen sprechen und dazu gemeinsam in geeigneten Kinderbüchern lesen. 📖

🎨Für Werken und Gestalten und Kunst gebe ich in meinem Telegram-Kanal ausreichend Ideen und Anregungen für alle Altersstufen. Außerdem gibt es so schöne Bücher dazu! Ist es nicht wunderbar, wenn unser Kind mit Wasserfarben und anderen Farben malen, sägen, stricken, häkeln weben, … darf und all das ist „Schule“? 🧶🥢🖍✂️🎨

🎶Musik: Kinderlieder singen, ein Instrument lernen, Klänge und Töne erzeugen und irgendwann mal die Noten lernen (das macht ein Instrumentallehrer sowieso) 🎶🎷🎻🎼

⛹️‍♂️Sport: Natürlich können wir zuhause mit unseren Kindern keinen Mannschaftssport machen. Aber Rennen, Joggen, Gymnastik, Schwimmen, Radfahren, Schlittschuh laufen, vielleicht sogar Ski fahren oder Langlaufen, Federball und Tischtennis spielen, Frisbee werfen … – und die Schneeballschlacht gehört auch zum Sport! ⛸🏒🏓⚽️⛷🏂🤸‍♀️🤾‍♀️🏊‍♂️🧗‍♀️🚴‍♂️

🌳🦔HSU (Heimat- und Sachkunde): Tiere beobachten und kennen lernen, Pflanzen (Bäume, Blumen, Obst- und Gemüsesorten, auch Hecken…) kennen lernen und im Jahreslauf beobachten, Bestandteile benennen und untersuchen, einen Bauernhof besuchen, die Uhr lernen, ein Wasserkraftwerk oder eine Kläranlage besichtigen, Experimente mit Luft machen, einen Stadtplan anschauen, Körper und Zähne betrachten, verschiedene Handwerke kennen lernen u.ä. 🕑 🔍🚰🌡🔬🧲🧭🐝🦔🌲🌳🥀👫👩‍🌾

Macht nicht eine aktive Familie das meiste davon sowieso und es macht allen Spaß?

Bleiben noch die „Hauptfächer“ Deutsch (6) und Mathe (5): insgesamt 11 x 45 min : 5 Tage = 99 min am Tag, also gut 1,5 volle Stunden täglich.

Für Deutsch und Mathe (und auch für Sachkunde, wer dafür Anregungen sucht) habe ich auf meiner Website homeschooling-wagen.org geeignete Hefte und Bücher vorgestellt. In diesen kann man mit einem Drittklässler täglich ca. 1 Std. arbeiten, wenn man mit der Schule Gleichschritt halten möchte. 📚📏📐📝
In der Mittel- und Oberstufe kann man dann etwas mehr Zeit einplanen, weil der Alltag nicht mehr soviel Übungsfeld bietet.

Beachten wir noch, dass Lehrer auch krank sein können (manchmal sogar monatelang) oder aus anderen Gründen Unterricht ausfällt. Und in der Schule wird nicht jede Stunde optimal genutzt, geschweige denn für jedes einzelne Kind individuell optimal!

Liebe Kinder, liebe Jugendliche,

wir leben gerade in einer ganz besonderen Zeit. Durch das Coronavirus passieren viele Dinge in kurzer Zeit und Vieles beschäftigt uns. Fast alles ist anders als sonst. Und gerade von euch wird viel abverlangt: Ihr sollt Masken tragen, ihr müsst in der Schule Abstand halten und eine Zeitlang musstet ihr zuhause bleiben und durftet eure Freunde nicht treffen.

In außergewöhnlichen Zeiten schreiben Menschen oft ein Tagebuch.

Sie schreiben auf, was um sie herum und in ihrer Familie passiert, aber auch, was sie dazu denken und wie es ihnen damit geht:

Was habe ich heute erlebt? Worüber habe ich mich gefreut? Was war lustig und was war schön? Hatte ich eine gute Idee? Worüber bin ich traurig oder ärgere ich mich? Habe ich Angst? Worüber denke ich nach?

Willst du nicht auch in dieser Zeit ein Tagebuch schreiben?

Du musst in ein „Tagebuch“ nicht jeden Tag schreiben – wann du eben Lust und Zeit hast. Wenn du willst, kannst du auch mal etwas dazu zeichnen oder malen.

Mir selbst hat das Tagebuch-Schreiben immer geholfen, schwierige Zeiten in meinem Leben besser durchzustehen und mich selbst dabei besser zu verstehen. Und wenn du dich später mal an diese außergewöhnlichen Monate erinnern willst oder deinen Kindern oder Enkeln davon erzählen willst, dann kannst du alles nachlesen.

Ich wünsche dir ganz viel Freude beim Schreiben!

Deine Svenja Herget
Svenja Herget, Mutter, Oma, Dozentin für Sprachen, Nürnberg

Schreibt ihr (noch) Tagebuch?

Nach dem israelischen Medizinsoziologen Aaron Antonovsky entsteht „Salutogenese“, also Erhaltung der Gesundheit, aus der Kohärenz von Verstehbarkeit, Sinnhaftigkeit und Handhabbarkeit. Es ist nicht unbedeutend, dass er sein Konzept anhand von Holocaust-Überlebenden entwickelt hat. Er zeigt damit, wie ein Mensch in einer Extremsituation an Körper, Geist und Seele gesund bleiben kann.

Wenn man die Sinnhaftigkeit dem Gefühl zuordnet, dann geht es um eine Integration von Denken, Fühlen und einem aus innerer Freiheit geleiteten Handeln. Was haben wir wahrgenommen und erlebt? Wie geht es uns damit (Gefühl)? Was sind unsere Gedanken? Beim Tagebuch-Schreiben werden Denken und Herz auf besondere Weise miteinander verbunden und finden im Schreiben ihren tätigen Ausdruck. 💛👤✍️
Die Energieströme von Herz und Kopf fließen im Schulterbereich zusammen und direkt über den Arm in die Hand. Dort finden sie ihren Ausdruck. Das können wir uns richtig bildlich vorstellen.
Tätig sind wir mit unseren Gliedmaßen und unseren Worten – beim Schreiben haben wir die Bewegung mit der Hand und den Ausdruck durch Sprache! Wir handeln also auch schon beim Aufschreiben. 🗣✍️

Das Tagebuch-Schreiben integriert auch auf einzigartige Weise unsere persönliche Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Zumeist schreiben wir Vergangenes auf, was in dieser Zeit auch zeitgeschichtlich von unschätzbarem Wert ist; insbesondere wenn wir nicht nur aufschreiben, was in der Außenwelt geschieht – dies halten schon viele andere fest -, sondern was WIR dazu denken und wie es UNS damit geht.
Damit kommen wir in die Gegenwart, denn wir „reflektieren“ das Erlebte mit unserem Denken und unserem Herzen. Wir verweilen, indem wir versuchen, unsere Gedanken zu ordnen und unsere Gefühle in Sprache zu übersetzen. Jetzt, da wir das Erlebte mit etwas zeitlichem Abstand niederschreiben, welche Gedanken und Gefühle kommen uns dazu? Ich bin dabei oft erstaunt, dass meine Hand oft „mehr weiß als ich selbst“ und wundere mich selbst oft beim Aufschreiben über die Gedanken, Erkenntnisse und Ideen, die mir dabei kommen und die mir vorher nicht bewusst waren. Die oben genannten Energieströme fließen also von der Hand wieder zum Herzen und zum Denken zurück.
Und wie oft habe ich nach dem Tagebuch-Schreiben etwas Neues getan oder sogar in einem Bereich einen kleinen Richtungswechsel vorgenommen!
Damit wenden wir uns der Zukunft zu, ohne dies vorher geplant zu haben.

Beim Tagebuch-Schreiben verbinden wir uns oft unbemerkt mit unserem höheren Ich und werden von diesem inspiriert. Es schwebt darin ein Hauch von Ewigkeit. Wir treten aus unserem Alltags-Ich heraus und betrachten uns, unser Leben und unsere Situation von einer höheren Perspektive aus – und sind doch ganz präsent. Das kann dazu beitragen, dass wir den Sinn unseres Lebens in dieser Zeit erkennen und (neu) finden.

Ein schönes und gutes Heft mit festem Papier ist wichtig. Ich persönlich liebe es, auf Kästchenpapier zu schreiben und bevorzuge DinA-4-Format. Jeder hat hier seine Vorlieben und es lohnt sich, für die Auswahl des geeigneten Heftes Sorgfalt zu verwenden. Glücklicherweise sind die Schreibwarenläden und Buchhandlungen ja geöffnet. Auch der Stift ist wichtig – er sollte gut fließen, denn wir wollen ja unseren Gedankenfluss aufschreiben. Mit einem kratzenden Füller schreibt niemand gern. Auch sollte er zum gleichmäßigen Schreiben und einem schönen Schriftbild einladen. Ich persönlich schreibe am liebsten mit einem butterweichen, aber nicht zu breiten Füller. Füller darf und sollte man im Geschäft immer probeschreiben.

Nach dem israelischen Medizinsoziologen Aaron Antonovsky entsteht „Salutogenese“, also Erhaltung der Gesundheit, aus der Kohärenz von Verstehbarkeit, Sinnhaftigkeit und Handhabbarkeit. Es ist nicht unbedeutend, dass er sein Konzept anhand von Holocaust-Überlebenden entwickelt hat. Er zeigt damit, wie ein Mensch in einer Extremsituation an Körper, Geist und Seele gesund bleiben kann.

Wenn man die Sinnhaftigkeit dem Gefühl zuordnet, dann geht es um eine Integration von Denken, Fühlen und einem aus innerer Freiheit geleiteten Handeln. Was haben wir wahrgenommen und erlebt? Wie geht es uns damit (Gefühl)? Was sind unsere Gedanken? Beim Tagebuch-Schreiben werden Denken und Herz auf besondere Weise miteinander verbunden und finden im Schreiben ihren tätigen Ausdruck. 💛👤✍️
Die Energieströme von Herz und Kopf fließen im Schulterbereich zusammen und direkt über den Arm in die Hand. Dort finden sie ihren Ausdruck. Das können wir uns richtig bildlich vorstellen.
Tätig sind wir mit unseren Gliedmaßen und unseren Worten – beim Schreiben haben wir die Bewegung mit der Hand und den Ausdruck durch Sprache! Wir handeln also auch schon beim Aufschreiben. 🗣✍️

Das Tagebuch-Schreiben integriert auch auf einzigartige Weise unsere persönliche Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Zumeist schreiben wir Vergangenes auf, was in dieser Zeit auch zeitgeschichtlich von unschätzbarem Wert ist; insbesondere wenn wir nicht nur aufschreiben, was in der Außenwelt geschieht – dies halten schon viele andere fest -, sondern was WIR dazu denken und wie es UNS damit geht.
Damit kommen wir in die Gegenwart, denn wir „reflektieren“ das Erlebte mit unserem Denken und unserem Herzen. Wir verweilen, indem wir versuchen, unsere Gedanken zu ordnen und unsere Gefühle in Sprache zu übersetzen. Jetzt, da wir das Erlebte mit etwas zeitlichem Abstand niederschreiben, welche Gedanken und Gefühle kommen uns dazu? Ich bin dabei oft erstaunt, dass meine Hand oft „mehr weiß als ich selbst“ und wundere mich selbst oft beim Aufschreiben über die Gedanken, Erkenntnisse und Ideen, die mir dabei kommen und die mir vorher nicht bewusst waren. Die oben genannten Energieströme fließen also von der Hand wieder zum Herzen und zum Denken zurück.
Und wie oft habe ich nach dem Tagebuch-Schreiben etwas Neues getan oder sogar in einem Bereich einen kleinen Richtungswechsel vorgenommen!
Damit wenden wir uns der Zukunft zu, ohne dies vorher geplant zu haben.

Beim Tagebuch-Schreiben verbinden wir uns oft unbemerkt mit unserem höheren Ich und werden von diesem inspiriert. Es schwebt darin ein Hauch von Ewigkeit. Wir treten aus unserem Alltags-Ich heraus und betrachten uns, unser Leben und unsere Situation von einer höheren Perspektive aus – und sind doch ganz präsent. Das kann dazu beitragen, dass wir den Sinn unseres Lebens in dieser Zeit erkennen und (neu) finden.

Ein schönes und gutes Heft mit festem Papier ist wichtig. Ich persönlich liebe es, auf Kästchenpapier zu schreiben und bevorzuge DinA-4-Format. Jeder hat hier seine Vorlieben und es lohnt sich, für die Auswahl des geeigneten Heftes Sorgfalt zu verwenden. Glücklicherweise sind die Schreibwarenläden und Buchhandlungen ja geöffnet. Auch der Stift ist wichtig – er sollte gut fließen, denn wir wollen ja unseren Gedankenfluss aufschreiben. Mit einem kratzenden Füller schreibt niemand gern. Auch sollte er zum gleichmäßigen Schreiben und einem schönen Schriftbild einladen. Ich persönlich schreibe am liebsten mit einem butterweichen, aber nicht zu breiten Füller. Füller darf und sollte man im Geschäft immer probeschreiben.

👁✏️Welche Kräutertees findest du in Mamas Küchenschrank?
🔹Habt ihr Kräuterteemischungen? Kann man die einzelnen Blüten vielleicht noch erkennen? Findest du heraus, wie sie heißen?
🔹Habt ihr Tees von nur einem einzigen Kraut, vielleicht Brennesseltee, Salbeitee, Rosmarintee, Kamillentee oder anderes? Wie riechen die unterschiedlichen Kräuter? Kannst du sie mit geschlossenen Augen unterscheiden?
🔹Warum habt ihr genau diese Kräuter? Gegen was hilft ein Tee aus diesen Kräutern?
🔹Man kann von manchen Kräutern die Blüten, von anderen die Blätter, die Wurzeln oder die Früchte verwenden. Findest du zu jedem ein Beispiel?
🔸Welches ist dein Lieblingstee?
🔸Hast du mal Tee aus Rosmarin probiert? Er macht einen klaren Kopf, sagt man. Probiere es aus! Kannst du dich danach beim Lernen besser konzentrieren?
Um die Heilkraft zu erhalten, muss man den Tee nur wenige Minuten ziehen lassen (frische Kräuter eine halbe Minute, getrocknete Kräuter 1-2 Minuten). Das sagt zumindest Maria Treben und damit hat sie viele Menschen gesund gemacht.
🔸Mit wem möchtest du am liebsten zusammen eine Tasse Tee trinken?

👁✏️Spuren im Schnee:
🔹Findest du Spuren von Tieren im Schnee? Erkennst du, welches Tier das ist? Präge dir die Spur genau ein und sieh zuhause nach.

🔹Sieh dir den Abdruck von deinem Schuh genau an. Erkennst du ihn wieder? Wie sieht der Abdruck von den anderen aus, mit denen du spazieren gehst? Magst du es beschreiben?

🔹Vielleicht magst du dir den Abdruck deines Schuhs genau einprägen und versuchen, ihn zuhause nachzuzeichnen. Vergleiche dann deine Zeichnung mit einem Abdruck deines Schuhs im Schnee. (besonders eignet sich dafür ein dicker Bleistift (B=1); du brauchst beim Nachbessern nicht zu radieren, sondern kannst auch einfach drüberzeichnen)

👁✏️Hast du ein Vogelhäuschen vor deinem Fenster?
Wenn nicht, kannst du jetzt noch etwas Einfaches bauen!
🔹Welche Vögel beobachtest du? Welche Vögel kennst du schon?
▫️Kannst du einen Vogel, den du nicht kennst, z.B. mit obigem Plakat bestimmen?
▫️Warum haben manche Vögel einen langen und manche einen kurzen, kompakten Schnabel?
▫️Welche Vögel kommen häufig und in größeren Scharen?
▫️Kannst du beim Spatz (=Haussperling) Männchen und Weibchen unterscheiden?
▫️Welcher Vogel hat einen orangefarbenen Schnabel?
▫️Nicht jeder Vogel mit einer roten „Kehle“ ist ein Rotkehlchen. Welche Vögel haben noch eine „rote Kehle“?
▫️Was kannst du noch alles beobachten?
👂Kannst du einen Vogel an seinem Gesang erkennen?
✍️Möchtest du einen Vogel abzeichnen? Zeig ihn jemandem. Erkennt er ihn?
🔹Welche Ideen hast du noch?

👁✏️Wie viel Geld hat Mama (oder Papa) im Geldbeutel?
Lass dir das Geld aus einem Geldbeutel geben: Münzen und vielleicht auch Scheine.
🔹Schätze: Wie viel könnte das ungefähr sein?
🔹Rechne alles zusammen. Welche Idee hast du, um es dir zu erleichtern und um nichts zu vergessen?
🔹Ist es mehr oder weniger als du dachtest?
🔹Wie möchtest du es schreiben: die Cent und die Euro getrennt oder beides zusammen mit Komma?
Wie sprichst du es aus?
🔹Lege die gleichen Geldstücke und Geldscheine zusammen: Kannst du eine Malaufgabe dazu schreiben?
🔹Möchtest du dir Rechenaufgaben ausdenken? Plus- und Minusaufgaben, vielleicht auch Mal- und Geteiltaufgaben.
Denk dran: Bei Plus- und Minusaufgaben schreibt man € immer: 5€ + 3€ = 8€
Bei Mal- und Geteiltaufgaben schreibt man € und ct nicht immer: 10€ : 5 = 2€ ; 3 x 5ct = 15ct
🔹Fällt dir eine Rechengeschichte („Sachaufgabe“) ein?

💶Viel Spaß beim Zählen und Rechnen!

👁🎶 Isst du auch so gerne Äpfel?

Wie ist dein Lieblingsapfel? Süß, säuerlich oder knackig?
Wie isst du ihn am liebsten: ganz oder geschnitten?
Äpfel sind fast das einzige Obst aus unserer Umgebung, das man im Januar noch frisch essen kann.

🔸Schneide einen Apfel auf und untersuche das Kerngehäuse: Wie viele Kerne findest du?
🔸Hast du schon mal Tee aus Apfelschalen gemacht? Einfach einen Apfel schälen und die Schalen mit kochendem Wasser übergießen und ziehen lassen. Man kann die Schalen auch trocknen lassen.
🔸Oder du kochst die Äpfel zu einem leckeren Apfelmus. Äpfel sind so süß, oft braucht man nicht einmal Zucker.
🔸Oder du kaufst einen Strudelteig, schneidest Äpfel hinein, fügst, wenn du magst noch Rosinen dazu, rollst alles ein und bäckst es im Ofen – fertig ist der Apfelstrudel!
🔸Kennst du das Lied „In meinem kleinen Apfel“?
🔸Kennst du den Witz mit den Apfelkernen?
🔸Hast du noch andere Ideen?
Ich sage immer: „Solange es Äpfel gibt und Karotten, kann ich überleben.“ Wie ist das bei dir?

Viele Spaß beim Schneiden, Untersuchen, Kochen, Backen, Singen und Erzählen! 🤹

👁✏️ Gewichte – schätzen und wiegen: Schau mal in eurem Vorratsschrank in der Küche nach: Was findest du dort?
🔸Welches Gewicht hat eine ganze Packung Mehl? Eine Packung Zucker? Eine Packung Müsli? Ein Päckchen Backpulver? …
🔸Wiege nach! Wie viel zeigt eure Küchenwaage an? Oder wenn die Packung schon angebrochen ist: Wie viel ist noch drin? (Würde es noch für deinen Lieblingskuchen reichen?)
🔸Wie viel Gramm ist ein Kilogramm? Frag deine Mama oder deine Oma: Was ist ein „Pfund“?
🔸Was bedeutet: mg ?
🔸Manchmal steht in einem Rezept: „Ein Esslöffel Zucker“. Wiege nach: Wie viel wiegt ein Esslöffel Zucker? Wie viel wiegt ein Teelöffel Zucker?
Wenn du magst: Schreibe alles auf: 1 Packung Mehl = …. kg
Gestalte eine schöne Seite und zeige sie jemandem! 🎨Das hast du alles selbst gelernt! Du bist dein eigener Lehrer/Lehrerin! 🏆

🔹Sicher findest du auch Flaschen und Fläschchen in eurem Vorratsschrank oder im Küchlschrank.
Wie viel Öl/Milch … ist in eurer Flasche? Wie wird das angegeben?
🔹Wie viel Milliliter ist ein Liter? Wie schreibt man das?
🔹Wiege einen Liter Milch. Wie viel wiegt er?

Du kannst auch zwei Sachen in je eine Hand nehmen und vorher schätzen: Was ist schwerer? Wo ist mehr drin? Wieviel könnte das sein?
Hast du noch eigene Ideen? 🤹
Ich wünsche dir viel Spaß beim Wiegen und Schätzen! 🦉

👁✏️ Längen schätzen und messen: Sammle beim nächsten Spaziergang viele möglichst gerade Stöckchen.

🔸 Ordne sie nach der Länge
🔸 Vielleicht möchtest du die Stöckchen auf andere Art und Weise ordnen: z.B. das größte in der Mitte …
🔸 Nimm einzelne Stöckchen und schätze: Wie lang mögen die einzelnen Stöckchen sein? 15 cm, 30 cm?
🔸 Miss die Stöckchen mit einem Lineal: Ist es länger oder kürzer als du geschätzt hast?
🔸 Wenn ein Stöckchen länger ist als das Lineal, was machst du dann?
🔸 Was ist 1 dm (Dezimeter)?
🔸 Miss mit einem Maßstab einen Meter (1 m) ab. Mit welchen Stöckchen kannst du zusammen 1 m legen?

🔸 Für jüngere Kinder: Welche Buchstaben kannst du aus den Stöckchen legen? Welche Buchstaben eignen sich dafür und welche nicht?
Kannst du ein Wort aus diesen Buchstaben bilden?

🔹 Magst du auf einem einfarbigen Tuch oder Teppich ein Bild mit den Stöckchen und vielleicht noch anderen Hilfsmitteln gestalten? (📷 Foto?)

👁✏️ Rechnest du gern mit Geld? 

Nimm einen alten Kassenzettel vom letzten Einkauf und bitte deine Mama, unten die Summe abzuschneiden.
🔸Schätze! Schau zuerst die Centbeträge an. Alles was unter 50 ist, rundest du ab, alles was über 50 ist, rundest du auf. 50 darfst du auch aufrunden. (Vielleicht hilft es dir, alles nochmal auf einen Extra-Zettel zu schreiben)
🔸Rechne nun die Euro-Beträge zusammen und zähle die aufgerundeten Beträge dazu. Vergleiche mit der abgeschnittenen Summe: Hast du ungefähr richtig geschätzt? (es kann um einige Euro abweichen)
🔸Mit welchem Geldschein würdest du am besten bezahlen?
Versuche beim nächsten Einkauf schon in der Schlange an der Kasse im Kopf zu schätzen, wie viel dein Einkauf ungefähr kosten wird.
🔹Nun rechne die Beträge des Kassenzettels genau zusammen. Erfindest du einen Trick, was dir dabei helfen kann? Wie gelingt es dir, dass du die gemerkten Zehner nicht plötzlich vergisst?
🔹Vergleiche mit der Summe auf dem Kassenzettel. Hast du richtig gerechnet?
🔹Mit welchem Geldschein würdest du am besten bezahlen? Wie viel Geld würdest du zurückbekommen?
Viel Spaß beim Schätzen und Rechnen!🦉

👁✏️ Homeschooling-Aufgabe für jüngere Kinder: Mach mit Mama einen Spaziergang und sammle viele Steine gleicher und unterschiedlicher Größe. Wenn du nicht gerne putzt (ich putze z.B. nicht so gerne), dann lege sie in eine Schüssel mit warmem Wasser, bevor du sie ins Haus bringst, damit sie nicht mehr so schmutzig sind.

🔸Was möchtest du mit den Steinen machen?
🔸Vielleicht möchtest du sie sortieren? Denke dir eine Möglichkeit aus, die Steine zu sortieren (z.B. nach der Größe oder nach der Form oder …)
🔸Vielleicht möchtest du die Steine zu einem schönen Muster legen? Nimm vielleicht ein großes einfarbiges Papier oder ein Tuch als Unterlage. (📷 Foto?)
🔸Oder möchtest du mit den kleinen Steinen rechnen? Denke dir Rechenaufgaben aus! Du kannst Steine dazulegen (+) oder wegnehmen (-) oder zu Malaufgaben zusammenlegen. Schreibe alles auf einem schönen Papier auf.
🔸Oder hast du eine andere Idee? Vielleicht fällt dir ein Spiel ein, das du mit diesen Steinen machen könntest?

Viel Spaß beim Sammeln, Sortieren, Gestalten, Rechnen oder Spielen! 🦉

👁✏️ Schau dir zu einem günstigen Zeitpunkt die Wolken genau an: Erkennst du ein Tier oder einen Gegenstand oder vielleicht sogar mehrere Dinge? Fällt dir eine kleine Geschichte dazu ein? Vielleicht magst du sie erzählen oder aufschreiben?
Wenn du noch künstlerisch tätig sein möchtest, kannst du auch die Wolkenformation fotografieren und ausdrucken und mit einem Stift das Bild nach deinen Vorstellungen vervollständigen.

👁✏️ Erkennst du die Bäume auch im Winter? 🌲🌳
Versuche 3 (oder 5) Bäume in deiner Umgebung zu bestimmen. Mache ein Foto oder fertige eine grobe Zeichnung an. Findest du vielleicht sogar noch Blätter von diesem Baum? Sind schon Knospen für das Frühjahr daran? Wo findest du die Knospen? Beim Nadelbaum: Wie sehen die Nadeln aus? Stelle eine Collage mit deinen Fotos oder deinen Zeichnungen zusammen unter dem Titel: Bäume im Winter.“
Und weiter: „Welches ist dein Lieblingsbaum? Warum? Was gefällt dir an diesem Baum so sehr? Auch Bäume haben einen Charakter. Findest du vielleicht von deinem eigenen Charakter etwas in deinem Lieblingsbaum wieder?“