Lerngruppen
Einzelne Beiträge aus meinem Telegramkanal:
15.8.21
Arbeit in altersgemischten Lerngruppen:
Früher bestand eine Schulklasse auf dem Land oft aus Kindern von der 1. bis zur 6. Klasse. Wie hat ein Lehrer eine derartig heterogene Gruppe unterrichtet? Er fasste sie zu Gruppen zusammen und erklärte einer Gruppe etwas, dann beschäftigten sich diese Schüler selbst und der Lehrer ging zur nächsten Gruppe. Manches geschah auch gemeinsam: Singen, Sport, Kunst und anderes.
Die Materialien, die ich auf meiner Website www.homeschooling-wagen.org v.a. für Deutsch und Mathe vorschlage, eignen sich auch besonders für die Arbeit in Lerngruppen:
🔹Man muss den Erklärteil nur vorlesen. Der Lernbegleiter braucht kein Vorwissen und keine Vorbereitungszeit.
🔹Die Materialien decken den Lernstoff der entsprechenden Klasse für Deutsch, Mathe und in der Grundschule auch Sachkunde ab.
🔹Die Materialien dienen bei Nachfragen von Behörden durch den auszufüllenden Übungsteil auch als Dokumentation: Das hat dieses Kind gelernt.
8.9.21
👫👭Protokoll einer Besprechung zur Gründung einer Lerngruppe👭👬
Konkretes:
🥨Die Lerngruppe wird jeweils dienstags und donnerstags von 9-12:30 Uhr stattfinden
🥨Es gibt zwei nebeneinander liegende Privaträume mit Tischen und Stühlen; Toiletten und Abwaschmöglichkeiten sind vorhanden; Spielplatz ist in der Nähe.
🥨Die Lerngruppe startet voraussichtlich mit 9 Kindern im Alter von 6-12 Jahren; diese Kinder sind vorerst die Kerngruppe
🥨Fast alle Eltern dieser Kinder können sich aktiv miteinbringen, sodass für ausreichend Betreuung gesorgt ist
Ablauf:
🥨Es soll ein Lern- und gleichzeitig ein Begegnungsort mit Spaß und Freude sein, daher wird es eine Zeit des konzentrierten Arbeitens (ca 90min) an mitgebrachten Aufträgen aus der Schule und/oder bei Bedarf mit Materialien von meiner Website www.homeschooling-wagen.org geben (die diesem Kind persönlich gehören)
🥨 Dazu werden die Kinder an drei getrennten Tischen sitzen: jeweils die 1. und 2.-Klässler, die 3. und 4.-Klässler und die 5. und 6.-Klässler zusammen
🥨Bei Bedarf wird dazu eine ältere Schülerin oder Studentin zur Unterstützung für 12-13€ pro Stunde eingestellt
🥨Anschließend wird es eine Zeit mit Projekten oder freiem Spiel mit Gesellschaftsspielen oder bei schönem Wetter Fußball und Spielen auf dem Spielplatz geben
🥨Musik und Singen wird aufgrund der Ressourcen einen besonderen Platz in dieser speziellen Lerngruppe einnehmen
Kreis/Gemeinschaft:
🥨Am Ende (oder evtl. auch am Anfang) wird es einen Kreis mit Singen, Gruppenspielen, Geburtstagsfeier, Gespräch, Getränk und Imbiss… geben (evtl. ca. 30 min); bei schönem Wetter gehen die Kinder gemeinsam nach draußen
Kosten:
🥨Da die meisten Eltern sich miteinbringen können (dazu wird dann ein Plan erstellt, damit alle Tage „versorgt“ sind) und erst mal kein Personal eingestellt werden muss, wurde für den Anfang ein Beitrag von 10€ pro Kind und Tag vereinbart: 5€ für die Raummiete und 5€ für Sonstiges (Imbiss, Anschaffungen, später evtl. eine Studentin)
🥨Getränke (jeweils eine Saftschorle ohne Wahlmöglichkeit) und der Imbiss (Äpfel, Kekse, Kuchen o.ä.) wird entweder jeweils von einem anderen Elternteil mitgebracht oder zentral gekauft
Material:
🥨Ein Regal soll besorgt werden, in dem zur Verfügung gestellte Gesellschaftsspiele, Stifte, Papiere, Bastelmaterialien, ebenso wie Plastikbecher und Plastikkannen, Schüssel und Putzlappen u.ä. gelagert werden können
Erziehungsstil:
🥨Ein gemeinsamer Erziehungsstil (autoritativ versus anti-autoritär/laisser-faire) der beteiligten Eltern wird sich herausbilden; es besteht Einigkeit über „entspanntes Lernen“ und die Bedeutung der Neugier – die Lerngruppe hat nicht den Anspruch, Kinder evtl. auf einem Gymnasium zu halten; die Kinder sollen sich wohlfühlen und in einer Haltung der gegenseitigen Wertschätzung Erwachsene möglichst als „geliebte Autorität“ (Rudolf Steiner) erleben
Führung:
🥨Es gibt eine „Führungskraft“ (in diesem Fall ein Musiklehrer), der das Ganze in der Hand hat und koordiniert, ohne aber immer anwesend sein zu müssen
Start:
🥨Die Lerngruppe startet am Dienstag, den 21. September um 9 Uhr.
weitere Interessierte:
Weitere Interessierte können gern verbindlich dazukommen – „schnuppern“ ist in der Anfangsphase nicht erwünscht, da die Gruppe zusammenwachsen soll.
Am ersten Tag soll mit den Kindern ein gemeinsamer Gesprächskreis mit Vorstellungsrunde gemacht werden, wo sie auch nach ihren Wünschen und Vorstellungen befragt werden.
Einstweilen werden die Eltern die Ergebnisse des Treffens mit nach Hause tragen und sehen, was ihre Kinder dazu sagen.
🌱🌱🌱Der Samen ist gesät. 🌱🌱🌱
Das Treffen hat fast vier Stunden gedauert.
Von den zahlreichen interessierten Eltern legte sich nur ein recht geringer Teil von vornherein verbindlich auf die Lerngruppe fest. Dies wurde gleich zu Beginn abgefragt, sodass nur diese über Tag, Länge und Ablauf bestimmten. Diejenigen, deren Kinder sicher dabei sind, bestimmen das Setting. Andere können dann – nach Rücksprache – dazukommen.
27.8.21
🍀Salutogenese – Entstehung und Erhaltung von Gesundheit🍀
Wer meinem Kanal schon länger folgt und/oder den ersten Teil meines Augsburger Vortrags gehört hat, weiß, dass ich in dieser Zeit besonderen Wert auf die Stärkung der Resilienz unserer Kinder lege.
Auch eine Lerngruppe – die vielleicht irgendwann in eine Ergänzungsschule münden kann – kann und sollte salutogenetische Aspekte enthalten und vielleicht ganz oder teilweise unter diesen gestaltet werden.
👭👬👫Schule der Salutogenese👫👬👫
„Kommst du nicht mehr in unsere Schule?“
- „Nö, ich gehe jetzt in die SGS.“
- „SGS, was ist denn das?“
- „Na: Salutogeneseschule!😀“
- „Was soll´n das sein?“
- „Na: Schule der Gesundheit! In unserer alten Schule wird man ja ganz krank! Und ich möchte gern gesund bleiben.“
Gesund bleiben an Körper, Geist und Seele.
Wie man das in einer Lerngruppe gestalten bzw. einflechten kann – auch darum wird es heute Abend beim Online-Meeting gehen.
Wenn wir viele sind und JETZT aktiv werden und Alternativen aufbauen, schützen wir unsere Kinder und die Kinder aus anderen Familien.
Vergesst die armen Familien nicht! Ich spreche viel mit Menschen aus sozialen Brennpunkten und mit Ausländern – diese sind fast alle kritisch, trauen sich aber nicht, sich zu wehren.
Wer gibt diesen Menschen eine Stimme, wenn nicht wir?
Laden wir sie in unsere Lerngruppen mit ein! 🌻
24.8.21
„Meine 14-jährige Tochter möchte unbedingt in die Schule gehen und dort ihre Freunde treffen“,
„Mein 13-jähriger Sohn möchte zur Schule gehen, weil er seine Freunde nicht verlieren möchte“
- diese Sätze höre ich gerade immer wieder.🌱
Die Eltern sind dann ratlos und viele auch verzweifelt. Wird mein Kind dem Impfdruck in der Schule im Herbst widerstehen können?
🌼Zugehörigkeit🌼
Bei einem derartigen Gespräch ist ein „Ja, aber…“ der Eltern oft kontraproduktiv. Der/die Jugendliche möchte einfach nur verstanden werden! Marshall Rosenbergs Ansatz der Gewaltfreien Kommunikation kann uns helfen: Jeder erfüllt sich nur seine Bedürfnisse. Die Jugendlichen brauchen Zugehörigkeit, Gemeinschaft, Verbundenheit, Nähe, Zusammensein.
Wir könnten fragen: „Ist dir Zugehörigkeit wichtig?“ –
„Ja!“ kommt dann oft als erleichterte Antwort. 😃
Wie schön ist es, wenn der andere mein Bedürfnis erkennt und ausspricht! Und wenn er mir zu verstehen gibt: Bedürfnisse sind etwas Wunderschönes. Bedürfnisse sind ein Zeichen von Lebendigkeit – Computer und Maschinen können keine Bedürfnisse hervorbringen.
Ich würde das Gespräch an dieser Stelle beenden. Zugehörigkeit. Wie wichtig ist Zugehörigkeit! Wie wichtig ist auch mir oft Zugehörigkeit! Das ausgesprochene Bedürfnis kann noch ein wenig im Raum nachschwingen. Durch das Verständnis der Eltern entsteht Verbindung.
Und dann können wir Eltern im Hintergrund erfinderisch werden. In den Bundesländern, in denen noch Ferien sind, haben wir noch ein wenig Schonfrist. Ohne das zu thematisieren können wir überlegen: Wie können wir unserem Sohn bzw. unserer Tochter zu einer neuen Zugehörigkeit verhelfen?
Können wir vielleicht etwas einfädeln?😎
🔸Wir könnten einen Tag am See verbringen und dort „zufällig“ eine Familie treffen, die auch einen oder zwei Söhne oder Töchter in diesem Alter hat und mit der wir uns eine Lerngruppe vorstellen könnten. Nach einigen gemeinsamen Aktivitäten könnte man dann das Gespräch darauf bringen.😉
🔸Wir könnten uns mit anderen betroffenen Eltern „zufällig“ an einer Eisdiele treffen
🔸Wir könnten „Freunde“ zu uns nach Hause zum Grillen einladen (oder uns von diesen einladen lassen), deren Sohn/Tochter nicht in die Schule gehen will und der/die ganz natürlich darüber spricht. „Was, du gehst noch zur Schule? Ich bin Freilerner.“
🔸Wir könnten …
Wenn wir nicht kreativ, erfinderisch und aktiv werden, wird wahrscheinlich nichts geschehen.
Corona ist eine Entwicklungsaufgabe. Und eine Mutprobe. Für jeden von uns.
Probieren wir Dinge aus! Mehr als schiefgehen kann es nicht.
Zugehörigkeit. Wie schön ist es, dazuzugehören.
Freunde zu haben.
7.7.21
🔸Manchen gelingt eine Lerngruppe oder eine außerschulische Aktivität. Dafür genügen auch ein oder zwei Tage pro Woche:
🌸Ingrids zwei Kinder lernen zuhause (die Mutter ist zuhause und betreut nebenbei noch die kleine Schwester) und gehen einmal pro Woche zum Capoeira – diese Zusammenkunft trägt sie durch die Woche und gibt der Woche Struktur. Nachmittags verabreden sie sich mit Freunden.
🌸Ankes drei Schulkinder sind z.B. zuhause und an zwei Tagen treffen sie sich von 9-12 Uhr zu einer Lerngruppe mit 7 weiteren Kindern. Diese „Lerngruppe“ hat sich aus einer Projektwoche heraus gebildet. Jeweils eineinhalb Stunden werden die Aufgaben aus der Schule mit Hilfe einer angestellten Studentin bearbeitet (von 9-10:30 Uhr die Grundschulkinder, von 10:30-12 Uhr die 5.-7.-Klässler) und in der verbleibenden Zeit wird draußen Fußball oder etwas anderes gespielt, gemalt, Sport oder anderes gemacht.
Ohne es geplant zu haben nähern sie sich damit Rudolf Steiners Ratschlag an, täglich nur 3 Stunden Unterricht zu machen: 1,5 Std. „Kopf“ und 1,5 Std. Kunst.
😀Und die Kinder, die nicht zur Schule gehen, sind frei von jeglicher Indoktrination und „neuer Normalität“.😁
22.6.21
Ein Vater erzählt begeistert vom ersten Treffen der neuen Lerngruppe für seine Kinder:
„Unsere Gruppe umfasst drei Kinder der 2. Klasse, sowie zwei Kinder der 4. Klasse aus drei unterschiedlichen Familien. Das erste Treffen fand im Haus einer der Familien statt.
Wir hatten vereinbart, dass die Kinder erst mal Aufgaben aus ihrem eigenen Umfeld mitbringen und wir diese gemeinsam lösen.
Der Plan war, insgesamt drei Stunden zusammen zu sein und maximal die Hälfte davon für die Arbeit zu reservieren. Anschließend wollten wir noch spielen, backen oder mit den Hunden spazieren gehen. Da wir uns kaum oder überhaupt nicht kannten, blieben die Eltern dabei.
Die Kinder haben sehr schön miteinander gespielt – Medien waren dabei überhaupt kein Thema – und gleich weitere Treffen vereinbart. Nach ca. zwei Stunden haben sich einige Kinder dann selbständig an ihre Aufgaben gesetzt, während wir Erwachsenen uns sehr gut unterhielten.
Wir wollen diese Gruppe einmal die Woche zusammen bringen. Das nächste Mal wollen wir auch das Schulische etwas mehr nach vorne holen… 😄“
Diese Erzählung soll Mut machen: Es ist ganz einfach. Wir brauchen nur einen Zeitpunkt und einen Ort (der auch ein Spielplatz, ein See oder eine Wiese sein kann) – und Lust.
🔸Hätten die Eltern die Kinder zur Arbeit an ihren Aufgaben aufgefordert, hätten diese vielleicht gemurrt. So haben sie sich selbständig daran gemacht. Wir können unseren Kinder also Vertrauen schenken.
Und wenn die Kinder dort nichts arbeiten, können wir die Aufgaben zuhause in kürzester Zeit noch (ohne Vorwürfe!!!) erledigen. Das wird es den Kindern Wert sein, dass wir ihre wertvolle Spielzeit mit Freunden nicht unterbrochen haben.
Kürzlich erzählte mir eine Mutter, dass ihr Kind abends nach dem Schwimmen noch mit Freude und konzentriert bis 21:30 Uhr mit der Mutter gearbeitet hat. Kinder, die lernen DÜRFEN (und nicht müssen), WOLLEN lernen!
🔸Die Erwachsenen müssen überhaupt keinen Animator spielen. Eine Mutter, die nebenbei noch ein kleines Geschwisterkind versorgt und das Mittagessen kocht, aber im Hintergrund zur Verfügung steht, genügt völlig. Wenn die Kinder sich bei aufkommenden Fragen erst einmal gegenseitig helfen, dann findet bei uns schon ein wenig Schetinin-Schule statt.
🔸Was für ein Glück ist es, wenn Medien in der Gastfamilie keine Rolle spielen, nirgends große Bildschirme herumstehen, die dazu einladen, ihnen bunte Bilder zu entlocken, oder kleine Geräte überallhin mitgenommen werden können. Stattdessen kann ein Kasperletheater offen herumstehen, Papier und Stifte (und evtl. Schere und andere Bastelutensilien) einladend auf einem Tisch liegen, ein schönes Holzbrett mit einem Spielfeld an der Wand lehnen, ein Fußball, Federballschläger, eine Holzwerkbank o.ä. gut sichtbar im Garten liegen usw.
🔸“… das Schulische etwas mehr nach vorne holen“ ist dabei überhaupt nicht nötig, zumindest nicht mehr vor den Sommerferien.
🍀🌸🌼🌺🍀Ein gelungener Tag in einer „Lerngruppe“: Freude, Lachen, Spiel, Zuneigung, Freundschaft.🍀🌸🌼🌺🍀
20.5.21
„Wer leitet und gestaltet unsere Lerngruppe?“, fragen sich manche Eltern, die vielleicht ein, zwei oder sogar drei Familien gefunden haben, mit denen sie sich – vielleicht sogar altersübergreifend – zusammentun können. „Wo finde ich einen Lehrer(in)?“ und vor allem: „Was kostet ein(e) Lehrer(in)?“
Ich möchte euch Mut machen, kreative Lösungen zu finden.🌱
Für eine Lerngruppe braucht man keinen Lehrer oder Lehrerin.🌱
Für eine Lerngruppe gibt es kein festes Setting.🌱
JETZT ist die beste Zeit, etwas auszuprobieren, was zu unserer Familiensituation und zu unserem Kind passt, unseren finanziellen, zeitlichen und räumlichen Möglichkeiten entspricht und unseren Vorstellungen, Wünschen und Träumen möglichst nah kommt. 🌿
👬Aaron (7 Jahre) und Felix (9 Jahre) treffen sich z.B. mit zwei gleichaltrigen Kindern und bearbeiten recht selbstständig die Aufgaben, die sie aus der Schule bekommen. Ihre Mutter ist im Haus, kümmert sich um die 4-jährige Schwester und steht jederzeit als Ansprechpartnerin zur Verfügung. Felix braucht selbst wegen seiner Leseschwierigkeiten etwas mehr Unterstützung als sein jüngerer Bruder – gleichzeitig kann er diesem aber öfter etwas erklären und überprüft manchmal sogar dessen Aufgaben und ist dadurch richtig selbstbewusst geworden.
👭Isabelle wohnt in Österreich und beschult ihre 7-jährige Tochter und die 7-jährige Tochter ihrer berufstätigen Schwester. Sie machen viele Projekte und die Kinder spielen viel und das kleine Geschwisterchen ist einfach mit dabei. Mit einer Stunde pro Woche „am Tisch“ sind die beiden Mädchen im Stoff mit den Klassenkameraden gleichauf.
👫👫Woanders gibt es eine Gruppe mit mehreren Kindern, denen ein Raum zur Verfügung gestellt wurde. Eine Erzieherin gestaltet die Vormittage: Gemeinsames Singen, Spielen, Bewegung, Basteln, Kunst und Werken nimmt einen breiten Raum ein. Daneben gibt es Zeit für Stillarbeit und jeder arbeitet in seinem Buch. Hierzu schlage ich auf meiner Website www.homeschooling-wagen.de geeignete Hefte und Materialien vor: für Grundschulkinder sind es eher Hefte, für ältere Schüler die Bücher aus dem Stark-Verlag.
Der Vater eines 13-jährigen Jungen erzählte mir, dass er lange Fahrwege auf sich nehmen würde, weil sein Sohn so gern zu dieser Gruppe gehe. Besonders das gemeinsame Singen liebe er.
Die Bezahlung der Erzieherin sei ganz unkompliziert und jeder trage nach seinen Möglichkeiten bei.
Wie sieht eure Lerngruppe aus? 👫
12.5.21
Lerngruppen bilden
Der 13-jährige Philipp aus dem Nürnberger Umland will unbedingt in die Schule. Ob mit oder ohne Testung – Hauptsache, er kann seine Freunde wieder treffen.
Der Inzidenzwert geht runter, der Präsenzunterricht naht. Die Eltern sind ratlos. Sie möchten Philipp nicht testen lassen und möchten ihn am liebsten zuhause lassen, was in Bayern derzeit auch rechtlich möglich ist. Doch auf Beschulung durch seine Eltern hat Philipp keine Lust. Eine Lerngruppe vielleicht? 👫
Ihr solltet nicht abwarten, bis die Präsenzpflicht vor der Haustür steht, um eine Lerngruppe vorzubereiten. Knüpft schon in der Zeit des Distanzlernens Kontakte und sucht Gleichgesinnte – je näher diese wohnen, umso besser. Extrovertierte und kontaktfreudige Menschen sind da im Vorteil.
Ihr glaubt, ihr seid die einzigen kritischen Eltern in der Klasse eurer Kinder? Klappert die Klassenliste ab: Die lautstarken linientreuen Eltern kennt ihr. Von wem habt ihr nichts gehört? Wer sind die schüchternen, zurückhaltenden Eltern?
Wir denken oft, wir sind sehr wenige, aber es gibt sehr viele kritische Eltern bzw. Eltern, die uns zuhören und verstehen, wenn wir unsere Kritik äußern. Wo und wie können wir sie treffen? Wir müssen erfinderisch und kreativ werden. Vielleicht wollen wir doch wieder öfter im Supermarkt vor Ort einkaufen gehen – mit der Absicht, einen „zufällig“ sich ergebenen Plausch auszudehnen. Wir können auch sich tatsächlich zufällig ergebende Gespräche mit Fremden nutzen. Oder die lokalen Elternstehenauf-Gruppen.
Ich sage immer: Vergesst die ausländischen Eltern nicht! Sie haben oft einen ganz anderen Blick auf die deutsche Obrigkeitshörigkeit, trauen sich aber nicht, sich zu wehren.
Aber sie haben oft ein anderes Zusammengehörigkeitsgefühl. Welche ausländische Familie würde sich durch Corona so spalten lassen, wie es die deutschen Familien tun?
Denkt auch an sozial schwächere Familien! Ich bin gern in sozialen Brennpunkten unterwegs. Dort treffe ich oft noch auf gesunden Menschenverstand, den ich in manchen Reihenhaussiedlungen vermisse. Wir sollten viele mitnehmen, auch um bei einer Einführung einer Impfpflicht Verbündete zu haben, zu deren Sprechern wir dann vielleicht werden müssen.
Es ist Zeit für neue Freunde. Vielleicht ganz neue. Horizonterweiterung. 👫👬👭👫
Und lasst beim Vernetzen eure Kinder nicht außen vor! Auch die Kinder müssen sich verstehen. Je älter die Kinder werden, desto wählerischer sind sie. Doch manchmal wundern wir uns und es entstehen Freundschaften, mit denen wir nicht gerechnet hätten.
🌱Und wie sieht eine Lerngruppe aus?🌱
Jede Lerngruppe ist verschieden und so, wie sie von allen Beteiligten gewünscht und gestaltet wird.
Man kann eine völlig parallel zur Schule laufende Lerngruppe machen, mit einer geeigneten Betreuungsperson z.B. mit den geeigneten Materialien, die ich in diesem Kanal und auf meiner Website vorstelle und die JEDER „unterrichten“ kann. Ich zeige den Umgang damit auch auf Videos (www.homeschooling-wagen.de/videos.html). Ihr könnt von euren Fragen und Plänen auf den kleinen Kundgebungen in euren Städten erzählen. Viele von uns sind schon sehr gut vernetzt und kennen vielleicht sogar nette Menschen, die Zeit und Lust haben, Kinder jetzt zu begleiten und ihnen etwas zu erklären.
Vergesst das Singen, Spielen, Basteln, Werken und die Natur und den Sport nicht!
Vieles hängt auch davon ab, wieviel die Kinder an Arbeiten aus der Schule bekommen.
Manche Lerngruppen bestehen aus zwei Kindern, andere aus mehreren.
Man kann sich einmal, zweimal oder mehrmals pro Woche treffen. Man kann …
Selbstbestimmung. Kreativität. Freude, Spaß, Lachen. Zugehörigkeit. Entwicklung (auch unsere eigene). Etwas Neues entsteht😀.
Und wenn es nur für einige Wochen ist. Ein Anfang ist gemacht. 🌼🌸
12.4.21
Altersgemischte Lerngruppen – geht das?
In manchen Bundesländern gibt es derzeit die Möglichkeit, sich von der Präsenzpflicht befreien zu lassen, andere Kinder werden aus verschiedenen Gründen vom Schulbesuch ausgeschlossen. Die eigenen Kinder selbstbestimmt zuhause zu beschulen ist für berufstätige Eltern oft schwierig. Für manche Eltern stellt sich daher die Frage nach einer Lerngruppe. Doch wie findet man eine geeignete Lerngruppe? Müssen die Kinder gleich alt sein?
Meiner Erfahrung nach ist der praktische Aspekt der wichtigste, allen voran die räumliche Nähe. Wenn diese nicht gegeben ist, kann man Kinder auch tageweise zusammentun und manchmal sogar eine Übernachtung einplanen, wenn die beteiligten Kinder dies wünschen.
Was, wenn die eigenen Kinder vom Alter weit auseinander sind bzw. die geplante Lerngruppe sehr heterogen ist?
Früher waren altersgemischte Klassen völlig normal und teilweise waren Kinder von der 1. bis zu 6. Klasse zusammen.
Hier gibt es zwei hauptsächliche Herangehensweisen:
1) Der Erwachsene erklärt einem Kind bzw. einer Gruppe etwas, während die anderen eine Stillarbeit machen (z.B. zu dem, was vorher ihnen erklärt wurde).
2) Viele Dinge gehen auch gemeinsam: Singen macht man sowieso zusammen, aber auch beim Kochen, Backen, Theater spielen, Gartenarbeit u.ä. kann jeder bei der gemeinsamen Tätigkeit etwas beitragen.
Mit etwas Geschick finden wir dabei eine Tätigkeit für jedes Kind auf seinem eigenen Niveau – und die Kinder gehen nicht nur je nach Interesse, sondern auch je nach Entwicklungsstand sowieso auf verschiedene Weise an die Sache heran:
🔸Beim Werken stellen wir Holz und Werkzeug zur Verfügung (und zeigen evtl. eigene Werke) und die Kinder suchen sich sowieso unterschiedliche Tätigkeiten
🔸beim Theaterspielen gibt es sowieso verschiedene Rollen
🔸in der Naturkunde machen die Kinder sowieso Betrachtungen auf unterschiedlichem Niveau
usw.
Beim altersgemischten gemeinsamen Lernen nimmt dann auch der Konkurrenzdruck ab und wir Erwachsenen haben noch mehr Gelegenheit, die Individualität des Kindes zu sehen.